Nach Abschätzungen des HKI Industrieverband e.V. wurden in den letzten 24 Jahren mehr als 8,3 Millionen häusliche Einzelfeuerstätten in Deutschland verkauft. Nach aktuellen Zahlen könnte damit fast jeder Haushalt in Nordrhein-Westfahlen mit einem Kaminofen, Pelletofen oder Holzherd ausgestattet sein. Wer die Zahlen betrachtet, sieht, dass Kamin- und Dauerbrandöfen zu den beliebtesten Feuerungsanlagen in Deutschland gehören.
Holzfeuerungsanlagen wurden nach dem Wechsel in die 2000er-Jahre in Deutschland immer beliebter. Hier sind es vor allem Kaminöfen, die in vielen deutschen Haushalten für gemütliche Wärme sorgen. So stiegen die Absatzzahlen laut Statistik des HKI seit 1998 kontinuierlich an. Allein zwischen 1999 und 2000 verdoppelte sich die Zahl der verkauften Kaminöfen.
Im Gegensatz dazu liegt der Verkauf von Heiz- und Kamineinsätzen auf einem niedrigeren, dafür aber sehr konstanten Niveau. Durchschnittlich knapp 70.000 verkaufte Produkte aus dieser Kategorie sorgen bei Händlern und Ofenbauern für konstante Umsätze. Allerdings sinken die Zahlen seit 2012 wieder. Ähnliches gilt für Holzherde, während die Zahl der verkauften Pelletöfen seit ihrer Markteinführung 2005 in Deutschland kontinuierlich zuzunehmen scheint, auch wenn im letzten Jahr wieder ein Rückgang um 4.000 Geräte festzustellen ist.
Was die aktuellen Zahlen des HKI leider (noch) nicht liefern, ist eine Differenzierung zwischen wasserführenden Öfen und Konvektionsöfen.
Deutlicher Anstieg der Verkaufszahlen mit Start der neuen EnEV 2006
Ein wichtiges Ereignis lässt sich anhand der Zahlen des HKI sicherlich ablesen. Denn im Dezember 2006 trat die neue Energieeinsparverordnung in Kraft. So mussten damals alle Heizkessel außer Betrieb genommen werden, die vor dem 1. Oktober 1978 eingebaut wurden. Viel Hausbesitzer haben die Chance damals offensichtlich genutzt und sich in den Jahren 2005 und 2006 einen neuen Kaminofen zugelegt. So wurden den Zahlen des HKI zufolge allein im Jahr 2006 mehr als eine halbe Million Kamin- oder Dauerbrandöfen in Deutschland gekauft. In den Folgejahren bis 2014 bleibt die Zahl der verkauften Öfen der eben erwähnten Kategorie nahezu konstant bei jährlich durchschnittlich ca. 300.000 Stück. Man kann nur vermuten, aber hier könnten auch die neuen Stufen des Bundesimmissionsschutzgesetzes greifen, die zum Neukauf eines Ofens geführt haben.
Interessant ist jedoch vor allem die Tatsache, dass sich die Verbraucher weiterhin für die Ofenvariante entscheiden, die im Vergleich mit Pelletöfen, Heizeinsätzen oder Holzherden die niedrigsten Wirkungsgrade erzielt. An dieser Stelle sind dann Hersteller wie Händler gefragt, den Bundesbürgern den Sinn von noch effizienteren Holzheizgeräten zu verdeutlichen. Ein guter Ansatz mag hier das neue Marktanreizprogramm 2015 sein, das Hausbesitzer beim Neukauf von wasserführenden Holzheizgeräten mit finanzieller Förderung unterstützt. Man wird im nächsten Jahr sehen können, wie sich diese Maßnahmen auf die Absatzahlen ausgewirkt haben.
Bildquelle für die Grafiken: http://hki-online.de/de