Einen Kaminanschluss fachmännisch herzustellen, ist nicht schwierig, dessen Abnahme durch den Schornsteinfeger allerdings gesetzlich vorgeschrieben. Denn eine nicht fachgerecht an den Kamin angeschlossene Feuerstätte kann ernsthafte Konsequenzen nach sich ziehen. Durch austretende Gase kann es im schlimmsten Fall zu einer tödlichen Kohlenmonoxid-Vergiftung kommen. In diesem Beitrag erfahren Sie, was es bei einem Ofenanschluss zu beachten gibt. In einem der nächsten Beiträge zeigen wir dazu eine Schritt für Schritt Anleitung.
Wie wird ein Kaminanschluss fachmännisch hergestellt?
Es versteht sich von selbst, dass ein Kaminofen möglichst nahe am Schornstein bzw. dem zukünftigen Ofenloch aufgestellt werden sollte. Ist kein Kamin vorhanden, bleibt nur, die Feuerstätte an einer Außenwand aufzustellen, das Ofenrohr nach draußen zu führen und einen für die Außenmontage geeigneten Schornstein an der Fassade anzubringen. Dabei ist eine Abstimmung mit dem verantwortlichen Schornsteinfeger unbedingt erforderlich.
Besteht der Fußbodenbelag aus leicht brennbarem Material (etwa Kunststoff oder Teppich), ist eine geeignete Funkenschutzplatte aus Glas oder Metall vor den Ofen zu legen. Diese muss, von der Feuerraumöffnung gemessen, gemäß Feuerungsverordnung nach vorne mind. 50 Zentimeter und zur Seite mind. 30 Zentimeter hervorragen. Auch muss vor dem Beginn der Arbeiten am Kamin die Tragfähigkeit des Bodens überprüft werden.
Zu prüfen ist vorab ob der Schornstein für den Anschluss geeignet ist (Dimension, Dichtigkeit, Anschluss weiterer Feuerstätten). Sollte mehr als eine Feuerstätte gleicher Bauart an den Schornstein angeschlossen werden (z. B. zwei Kaminöfen, zwei Pelletöfen, zwei Gasthermen) ist lediglich die Dimensionierung und die Standfestigkeit zu prüfen.
Sind Feuerstätten unterschiedlicher Bauart geplant (ein Kaminofen, ein atmosphärischer Ölkessel) ist unbedingt vorab die technische und rechtliche Machbarkeit zu prüfen und mit dem Schornsteinfeger abzustimmen. Er hat im Anschluss an die Arbeiten die „sichere Benutzbarkeit“ zu bescheinigen und muss gemäß Schornsteinfegergesetz auch vorab um Erlaubnis gefragt oder zumindest in Kenntnis gesetzt werden.
Anschlussarbeiten am Kamin
Nachdem der endgültige Standort festgelegt wurde, vermessen Sie den Ofen, rücken ihn an die vorgesehene Stelle (Mindestabstand zur Wand lt. Herstellerangaben zur Feuerstätte) und richten diesen waagerecht aus. Sodann wird die exakte Position der Wandmuffe sowie deren Durchmesser an der Wand markiert. Ein Kaminofen wird meist mit dem Ofenrohr-Anschlusstutzen von oben an den Schornstein angeschlossen, was Wärmeabstrahlung und Durchzug verbessert.
Der Durchbruch für das Wandloch im Schornstein sollte mit einer Kernbohrung durchgeführt werden, so fällt weniger Schmutz an und das Loch ist genau auf das Wandfutter zugeschnitten. Diese wird anschließend mit Mörtel in die Wand eingesetzt. Danach wird der Kaminofen in Position gerückt, das Ofenrohr in das Wandfutter gesteckt und der Feuerstättenanschluss nochmals geprüft. Ist alles ok, kann der Kamin durch den Schornsteinfeger überprüft und abgenommen werden.
Wasserführender Kamin – das ist beim Anschluss zu beachten
Neben den konventionellen Holzbrandöfen werden am Markt auch wasserführende Öfen angeboten, die allerdings von einem Fachmann angeschlossen werden müssen. Diese Heizanlagen geben einen Teil der erzeugten Wärme direkt an den Raum ab, der Rest wird über einen geschlossenen Kreislauf in einen Wärmespeicher geleitet und so dem Heizungssystem zur Verfügung gestellt. Die Ableitung der entstehenden Emissionen erfolgt wie bei konventionellen Öfen über den Schornstein. Allerdings lautet auch bei wasserführenden Öfen die Devise: fachgerechte Arbeit ist wichtig, denn bei unsachgemäßer Montage kann unter Umständen stark erhitztes oder gar siedendes Wasser aus dem Kaminofen austreten.
Folgende Fehler bzw. Mängel können beim Anschluss eines wasserführenden Ofens auftreten:
- Der vorgeschriebene Abstand zur Wand wurde nicht eingehalten
- Das Sicherheitsventil (thermische Ablaufsicherung) ist falsch angeschlossen
- Der Sensor für die Temperaturregelung fehlt – die Pumpe wird manuell geschaltet
- Entlüftungsmöglichkeiten für die Leitungen sind nicht vorhanden oder wurden falsch montiert
- Die Anschlüsse wurden ohne Verschraubungen ausgeführt
Der schlimmste aller Fehler, ist es die Abblasleitung am Ventil versehentlich oder aus Unwissenheit an den Vorlauf des Kaminofens anzuschließen. Da der Anschluss am Sicherheitsventil in diesem Fall unterhalb von 2,5 bar geschlossen ist, der Druck im Heizungssystem aber lediglich etwa 1,2 – 1,5 bar beträgt, kann das Wasser in diesem Fall nicht zirkulieren, es kommt daher auch keine Wärmeabgabe zustande. Die Folge: Die Temperatur im Wasserspeicher steigt an und aktiviert die thermische Ablaufsicherung sobald der kritische Temperaturbereich erreicht ist (meist 85 °C).
Solange die Wasserleitung unter Druck steht, geschieht nichts weiter als Heizenergie zu verschwenden und Rohre sowie Dichtungen sich abgenutzen. Sobald jedoch die Wasserzufuhr abgedreht wird, weil etwa ein Rohrbruch zu beheben ist, wird der Ofen nicht mehr gekühlt, die Temperatur im Wasserspeicher steigt an, das Wasser beginnt zu verdampfen. Dadurch ändert sich sein Volumen, 1 Liter Wasser ergibt etwa 1.69 Liter Dampf. Da das Heizungssystem in sich geschlossen ist, steigt der Wasserdruck dramatisch an, was zur Folge hat, dass sich das Sicherheitsventil öffnet, um im wahrsten Sinne des Wortes Dampf abzulassen. Da jedoch die Abblasleitung deaktiviert ist – dort wurde ja der Heizungsvorlauf angeschlosssen – kann der Druck nicht reduziert werden.
Dann wird es gefährlich, denn auch wenn derartige Öfen oft mit Materialstärken jenseits der 5 mm aufwarten, kann es trotzdem leicht geschehen, dass einem der Ofen buchstäblich um die Ohren fliegt. Bei der Installation der Anlage durch einen Fachmann ist ein derartiges Szenario jedenfalls auszuschließen.
Sinnvoll ist jedenfalls, einen wassergeführten Kaminofen in aufeinander abgestimmten Sicherheitspaketen anzuschaffen. So ist gewährleistet, dass die einzelnen Module optimal interagieren – fachmännische Montage vorausgesetzt.
Warum ist ein fachgerechter Kaminanschluss wichtig?
Ein neuer Kaminanschluss wird durch den Schornsteinfeger abgenommen, dies ist behördlich vorgeschrieben. Weist der Feuerstättenanschluss Fehler oder Mängel auf, kann der Kaminkehrer dessen Abnahme verweigern. Neben dem Sicherheitsaspekt ist es also vor allem auch ein finanzieller. Kommt der Schornsteinfeger aufgrund von Mängels mehrfach, wird dies auch in Rechnung gestellt.
Welche Gefahr geht von einem fehlerhaften Kaminanschluss aus?
Ein nicht fachgerecht durchgeführter Feuerstättenanschluss kann durch den Austritt von giftigen Gasen zu einer Kohlenmonoxidvergiftung mit tödlichem Ausgang führen, außerdem können Staub- und Russpartikel aus dem Schornstein über den Kaminofen in den Wohnraum gelangen. Eine Inbetriebnahme des Ofens trotz fehlerhaftem Kaminanschluss oder ohne Abnahme des Schornsteinfegers ist daher unbedingt zu vermeiden.
Was ist bei einem Kaminanschluss zu beachten?
Das Wandfutter für den Feuerstättenanschluss muss bündig mit der Schornsteininnenwand installiert werden. Weder das Wandfutter noch das Rohr an sich dürfen dabei in den Schornstein ragen, sondern sollten exakt mit der Innenbegrenzung des Kamins abschließen. Ferner ist darauf zu achten, dass der Sicherheitsabstand zwischen Kaminofen und Wand eingehalten wird und das Ofenrohr genau in die Mündungsöffnung im Schornstein eingepasst wird. Auch müssen die einzelnen Teile, aus denen das Ofenrohr besteht, fugendicht und haltbar ineinandergesteckt sein. Bröckelt der Mörtel ab, kann es am Feuerstättenanschluss später zu Undichtheiten kommen.
Welche Möglichkeiten, einen Feuerstättenanschluss herzustellen, gibt es?
Ein Kaminofen wird grundsätzlich mittels kurzem Verbindungsrohr nach hinten oder mit einem längeren Ofenrohr nach oben an den Schornstein angeschlossen. Letzteres wird aus optischen Gründen oft bevorzugt. Allerdings darf die Ofenrohr-Mündung am Kamin keinesfalls tiefer liegen als der Kaminanschluss, da es sonst zu einem Rückstau von Abgasen in Kamin oder Ofenrohr kommen kann.
Welche Fehler treten bei einem Kaminanschluss häufig auf?
Erfolgt der Kaminanschluss durch einen Fachmann, sollten keine Probleme auftreten. Falls doch Mängel bestehen, wird der Schornsteinfeger sehr wahrscheinlich die Abnahme verweigern. Folgende Fehler sind theoretisch möglich, sollten bei einem fachgerechten Feuerstättenanschluss allerdings nicht auftreten:
- das Ofenrohr sitzt nicht richtig, es hat zuviel Spiel
- Nahtstelle Ofenrohr / Feuerstättenanschluss ist nicht dicht
- Nahtstelle Ofenrohr / Schornstein ist nicht dicht
- Einzelne Rohrteile sind nicht richtig aufeinandergesteckt bzw. passen nicht
- Mörtel bröckelt ab, der Kaminanschluss wird undicht
- an einem Kamin existiert mehr als ein Feuerstättenanschluss, ohne dass dafür die notwendigen Voraussetzungen vorliegen
Im nächsten Beitrag: Im Bild
In einem unserer nächsten Beiträge erweitern wir unsere allgemeinen Hinweise um eine detaillierte und bebilderte Beschreibung zur Vorgehensweise.