Schornsteine

Fertigteilschornsteine – flexibel, robust und langlebig

Keramikrohre für Fertigteilschornsteine

In diesem Beitrag unserer Reihe über Schornsteinarten beschäftigen wir uns mit dem Fertigteilschornstein mit Keramik-Innenschale. Dieser besondere Schornstein ist rustikaler als ein Edelstahlschornstein und widerstandsfähiger als ein gemauerter Schornstein. Heute werden Fertigteilschornsteine überwiegend für den Schornsteinneubau verwendet. Die Montage erfolgt bei schweren Einzelkomponenten mit Hilfe eines Krans.

Für Hausbesitzer oder zukünftige Hausbesitzer ist es reizvoll, ein Schornsteinsystem zu verwenden, dass bezüglich der Brennstoffwahl größtmögliche Flexibilität bietet. Fertigteilschornsteine können in diesem Fall eine sinnvolle Wahl sein. Es gibt in Deutschland viele verschiedene Marken bzw. Hersteller von Fertigteilschornsteinen, die z.T. in der Konstruktion voneinander abweichen. Der Grundaufbau ist jedoch immer ähnlich.

 

Diese Schornsteinart ist typischerweise dreischalig aufgebaut und besteht aus einem keramischen Innenrohr, das von einer Isolierschicht aus Mineralfaser ummantelt ist. Das isolierte Rohr wiederum ist in einem Einsatz aus Beton verbaut. Der zentrale Unterschied z.B. zu Leichtbauschornsteinen besteht vor allem im Innenrohr. Dieses besteht üblicherweise aus dicht gebrannter Keramik oder Schamotte, die bei feuchteunempfindlichen Systemen glasiert wird, bei trockenen Abgassystemen aber ohne Glasur auskommt. Je nach Hersteller wird der Mantelstein separat aufgebaut und danach das isolierte Keramikrohr eingesetzt oder die Lieferung der einzelnen Teile erfolgt vormontiert, sodass die einzelnen Elemente aufeinandergesetzt werden.

Eigenschaften

Fertigteilschornsteine mit Keramikeinsätzen halten in der Regel sehr hohen Abgastemperaturen auch über 400°C stand. Ähnlich wie hochwertige Edelstahlschornsteine sind sie rußbrandbeständig und feuchteunempfindlich. Die Keramik hat zudem den Vorteil, dass sie nahezu resistent gegenüber Kondenswasser oder Säure ist. Mit einem Keramikschornstein lässt sich somit Versottung vorbeugen. Fertigteilschornsteine mit Isolierung lassen sich auch als Außenschornsteine verwenden. Wenn der Mantelbeton des Schornsteinsystems die Anforderungen der F90 Brandschutzklasse erfüllt, können die Abgasrohre ohne zusätzlichen Verputz innenliegend verbaut werden.

Eignung

Aufgrund ihrer Eigenschaften sind mit Keramik ausgekleidete Fertigteilschornsteine für alle Regelfeuerstätten zugelassen. An die Schornsteine können demnach Öfen für Festbrennstoffe wie Kamin- oder Pelletöfen ebenso wie Brennwertanlagen angeschlossen werden, die mit Gas beheizt werden. Darüber hinaus können Fertigteilschornsteine auch als LAS-Schornstein verwendet werden. Je nach Einsatzzweck sind im Handel auch mehrzügige Fertigteilschornsteine erhältlich.

Vielseitiges System mit Vor- und Nachteilen

Wer sich für ein vormontiertes Schornsteinsystem aus Fertigteilen entscheidet, kann beim Schornsteinbau sicherlich Zeit sparen. Allerdings können die teilweise schweren Elemente häufig nur mit Hilfe eines Krans verbaut werden, wodurch sich der Arbeitseinsatz bei der Montage wieder erhöht. Die große Robustheit des Systems soll für Langlebigkeit sorgen. Allerdings sind keramische System deshalb nicht für sehr hohe Häuser geeignet. Die vielseitigen Anschlussmöglichkeiten bieten Ofenbesitzern kaum Einschränkungen. Allerdings kann sich das nachträgliche Einfügen von Schornsteinanschlüssen als etwas komplizierter erweisen, da hierfür zunächst der Mantelstein aufgestemmt werden muss und anschließend das Rohr ebenfalls angebohrt werden muss. Im Vergleich zu Edelstahlsystemen oder Leichtbauschornsteinen können Keramikschornsteine in Fertigteilbauweise bei der Anschaffung teurer sein. Wer sich jedoch für Premium-Hersteller entscheidet, darf mit einer hohen Lebensdauer und einer langen Garantie rechnen.