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Die verschiedenen Ofentypen – eine kleine Lernstunde – Teil 2

brennender Kaminofen

In unserem zweiten Artikel zu den unterschiedlichen Ofentypen geht es um das Heizen mit Holz – wir stellen an dieser Stelle den Heizkamin, den klassischen Kaminofen sowie den innovativen Pelletofen vor. In unsere Übersicht haben wir außerdem den Gaskamin aufgenommen, der eine interessante und ebenso leistungsstarke Alternative zu den mit Holz befeuerten Ofentypen ist.

Der Heizkamin – optimierte Heizleistung und Lagerfeueratmosphäre

Ein Heizkamin kombiniert die Romantik eines Kaminfeuers mit hoher Heizleistung durch sehr effiziente Feuertechnik. Im Gegensatz zu offenen Kaminen verfügen sie über einen geschlossenen Feuerraum. Den Blick auf die Flammen genießen seine Nutzer durch eine große Panoramascheibe.

 

Heizkamine sind innovative High-Tech-Öfen. Optional lässt sich ihr Abbrand elektronisch steuern. Hierfür werden sie mit hochwertigen Heizeinsätzen ausgestattet. Sie erreichen einen Wirkungsgrad von 70 Prozent oder sogar noch höhere Werte – zum Vergleich: Der Wirkungsgrad eines offenen Kamins liegt zwischen 20 und 25 Prozent.

 

In ihrer Heizleistung, der Schnelligkeit ihrer Wärmeabgabe sowie mit ihrer Wärmespeicherfähigkeit passen sich die Heizkamine den Wünschen ihrer Nutzer an. Einerseits heizen sie mittels Konvektion. Durch die Erwärmung der Raumluft tritt sehr schnell eine angenehme Temperierung ein. In dieser Dimension ist ihre Heizwirkung identisch mit der Arbeitsweise eines Warmluft-Kachelofens. Durch Öffnungen unter dem Heizeinsatz gelangt Luft in Hohlräume rund um den Heizeinsatz und das Rauchrohr des Kamins. Die metallischen Oberflächen dieser Komponenten erhitzen sich nach dem Anzünden des Kamins sehr schnell und erwärmen hierdurch auch die Luft im Ofen, die nach oben steigt und über Luftgitter in den Raum zurückströmt. Durch die hierdurch bewirkte schnelle Wärmeentwicklung eignen sie sich hervorragend als Heizung für die Übergangsmonate oder als Zusatzheizung.

 

Über die Sichtscheibe des Heizkamins wird dagegen wie bei einem Grund-Kachelofen zeitverzögert milde Strahlungswärme abgestrahlt. Zur Optimierung der Effizienz und für längere Wärmeabgabezeiten ist es möglich, den Heizkamin mit einem Wärmespeichersystem oder einem keramischen Aufsatzspeicher auszustatten. Hierfür bietet sich auch an, unmittelbar neben dem Kamin eine beheizte Sitzbank zu installieren, die mit Nachheizflächen aus Metall zur Verstärkung der Konvektion oder mit keramischen Heizgaszügen zur Verstärkung des Speichereffekts versehen ist. Für die Designs von Heizkaminen gibt es nahezu keine Grenzen.

 

Wenn ein Heizkamin mit einem wasserführenden Kamineinsatz ausgestattet wird, kann er die Warmwasserversorgung des Hauses sowie die Beschickung einer Zentral- oder Fußbodenheizung mit Heizungswasser sehr wirksam unterstützen. Möglich ist auch, den Heizkamin mit einem Pufferspeicher und mit einer Solaranlage zu kombinieren.

 

Der Gaskamin – ein komfortables Lifestyle-Heizgerät

Gaskamine sind moderne Lifestyle-Öfen, die ihren Nutzern Flammenromantik und High-Tech-Komfort auf Knopfdruck bieten. Für alle, die sich die angenehme Atmosphäre eines Kaminfeuers wünschen, aber keine Lust haben, mit Holz und Asche zu hantieren, sind sie eine perfekte Alternative zu herkömmlichen Kaminen. Ein Gaskamin ist für den Dauerbetrieb geeignet, wird in der Regel jedoch nicht die einzige Wärmequelle in der Wohnung sein.

 

Der Brennstoff eines Gaskamins ist Erdgas, das sauber, geruchlos und feinstaubfrei verbrennt. Der Wirkungsgrad moderner Gaskamine liegt bei etwa 70 Prozent. Sie sind mit hocheffizienter Feuerungstechnik ausgestattet. Die Heizleistung eines Gaskamins kann über Thermostate bedarfsgerecht und punktgenau geregelt werden. Auch die Betriebszeiten des Kamins sind beliebig programmierbar. Spannend für Technik-Fans: Ein Gaskamin lässt sich bequem mit einer Fernbedienung oder auch per mobiler App mit dem Smartphone oder Tablet steuern.

 

Gaskamine gibt es in zahlreichen Varianten und Designs. Möglich sind klassische Formate, die von einem mit Holz befeuerten Kamin kaum zu unterscheiden sind, aber auch Eck- und Panorama-Gaskamine, Flatscreens oder transparente Öfen. Das Flammenbild eines Gaskamins ist von einem echten Holzfeuer kaum zu unterscheiden, Holzscheitimitate sorgen für einen originalgetreuen visuellen Eindruck. Ein klassischer Gaskamin heizt durch Konvektion, durch eine Kachelverkleidung kann er jedoch auch zu einer Quelle besonders angenehmer, milder Strahlungswärme werden.

 

Durch ihre flexibel regelbare Heizleistung sind Gaskamine hervorragend für Niedrigenergie- und Passivhäuser mit ihrem geringen Bedarf an Heizungsenergie geeignet. Hier bieten sich insbesondere raumluftunabhängige Varianten an. Bereits vorhandene Kamine können auf den Betrieb mit Erdgas umgestellt werden. Hierfür gibt es im Fachhandel spezielle Nachrüst-Sets. Einmal im Jahr muss eine technische Wartung sowie eine Überprüfung der Sicherheitskomponenten des Kamins erfolgen, hierbei wird auch die Energieeffizienz des Ofens kontrolliert.

 

Der Pelletofen – die innovative Art, mit Holz zu heizen

Pellets sind Presslinge aus Holz, die als kostengünstiger und umweltfreundlicher Brennstoff seit dem Ende der 1980er Jahre eine immer größere Rolle spielen. Der Pelletofen oder Primärofen wurde speziell für diesen Brennstoff entwickelt. Pelletöfen gibt es inzwischen in vielen Varianten – als Kaminofen oder Heizkamin oder auch als Kachelofen mit einem Heizeinsatz für Holzpellets. Mit einem Pelletofen lassen sich sowohl einzelne Räume als auch ein ganzes Haus beheizen. Im zweiten Fall wird der Pelletofen mit Wassertechnik ausgestattet und wird so zur Grundlage der Zentralheizung des Gebäudes. Mit einem integrierten Wärmeaustauscher und der Anbindung an einen Pufferspeicher können Pelletöfen auch als zentrale Komponente eines modularen Heiz- und Warmwasserbereitungssystems verwendet werden, was insbesondere für Niedrigenergie- und Passivhäuser eine optimale Lösung ist.

 

Der Wirkungsgrad moderner Pelletöfen liegt über 90 Prozent. Sie enthalten einen Vorratstank, aus dem sie durch die Förderautomatik des Ofens automatisch in die Brennkammer befördert werden, eine Brennraumfüllung reicht meist für mehrere Tage. Die Zündung von Pelletöfen erfolgt elektrisch, ihre Steuerung wird in der Regel automatisch vorgenommen. Beispielsweise ist es möglich, den Abbrand der Pellets über Zeitschaltuhren und Thermostate in Gang zu setzen oder zu stoppen. Die Flamme wird über ein lautloses Gebläse reguliert, das Frischluft in den Brennraum transportiert.

 

Der Montageaufwand für Pelletöfen ist gering, so dass sie bei einem Umzug meist problemlos mitgenommen werden können. Ob ein Pelletofen nach dem Konvektionsprinzip – also mittels Lufterwärmung – oder durch Speicherwärme heizt, richtet sich nach der Bauart des Ofens. Zwar gelten Pelletöfen als schnelle Heizgeräte, die einen Raum innerhalb weniger Minuten durch Konvektion erwärmen, jedoch gibt es auch Modelle mit Verkleidungen aus Kacheln oder Speckstein, die als Wärmespeicher dienen und zeitversetzt durch sanfte Strahlungswärme heizen. Wichtig ist, dass Holzpellets von hoher Qualität und mit geringer Restfeuchte verfeuert werden, die bei ihrem Abbrand nur sehr wenig Asche und kaum Schadstoffemissionen erzeugen.

 

Der Kaminofen – platzsparend, modern und variabel

Ebenso wie Kachelöfen sind Kaminöfen ein Klassiker der Ofentechnik. Sie sind platzsparend, flexibel einsetzbar und lassen sich auch in kleineren Räumen und Mietwohnungen problemlos installieren, sofern ein geeigneter Schornstein vorhanden ist. Durch die verglaste Feuerraumtür genießen seine Besitzer einen angenehmen Blick auf das Spiel der Flammen. Als Alleinheizung oder im Dauerbetrieb lässt sich ein Kaminofen zwar nicht verwenden, jedoch ist er eine ideale Zweit- und Zusatzheizung und insbesondere für die Übergangszeit optimal geeignet.

 

Moderne Kaminöfen sind jedoch in den vergangenen Jahren auch technisch aufgerüstet worden. Bei geschlossener Feuerraumtür erreichen sie einen Wirkungsgrad von etwa 70 Prozent und garantieren heute durch moderne Feuerungstechnik einen schadstoffarmen Abbrand. Zum Teil verfügen sie über eine automatische Abbrandsteuerung und arbeiten dann besonders energieeffizient und komfortabel.

 

Ein Kaminofen besteht aus einem Feuerraum aus Metall, der mit Schamotte ausgekleidet und von einem Stahlmantel umgeben ist. Hierdurch liefert er schnelle Konvektionswärme – ein mit einem Kaminofen beheizter Raum ist bereits wenige Minuten nach dem Anfeuern des Ofens behaglich warm. Die Ofenverkleidung sorgt dafür, dass ein Kaminofen sich in die unterschiedlichsten Einrichtungsstile nahtlos einfügt. Wenn sie nicht aus Metall, sondern aus Keramikkacheln, Speckstein oder Naturstein besteht, bewirkt sie eine Wärmespeicherung und sorgt so dafür, dass der Ofen auch Strahlungswärme abgibt.

 

Mit einem Wasserwärmetauscher lassen sich Kaminöfen in einen bereits vorhandenen Heizungs- und Brauchwasserkreislauf integrieren und dann optional auch mit einer Solaranlage kombinieren.

Unser Resümee:

Mit Holz befeuerte Kaminöfen, Heizkamine und Pelletöfen, aber auch ein Gaskamin sind leistungsstarke, energieeffiziente Heizungslösungen, die für angenehme Wärme und eine behagliche Atmosphäre sorgen. Ihre Heizungswirkung entfalten sie vor allem über Konvektion und spenden damit schnelle Wärme. Hierdurch sind sie optimal als Zusatzheizung sowie für die Übergangszeit geeignet. Durch wärmespeichernde Verkleidungen oder die Integration eines Aufsatzspeichers erhöht sich optional der Anteil von langwelliger Strahlungswärme. Leistungsstarke Kamine und Pelletöfen können zum Zentrum der Heizungs- und Warmwasserversorgung einer Wohnung oder eines Hauses werden, auch Kaminöfen lassen sich in einen solchen Kreislauf integrieren.

Kamine und Pelletöfen sind modern, vielseitig einsetzbar und umweltfreundlich. Gegenüber Kachelöfen punkten sie – einmal abgesehen von einem fest verbauten Heizkamin – durch größere Mobilität und die Möglichkeit, sie platzsparend aufzustellen. Aus unserer Sicht ist jeder Kamin eine Investition in die Zukunft. Hergestellt, geliefert und installiert werden sollte er ausschließlich von einem Fachbetrieb – natürlich inklusive einer individuellen und ausführlichen Beratung.