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Holzpellets – die besonderen Energieträger

Holzpellets mit Übersicht von Energieklassen

Auch wenn Pelletöfen bei Privatnutzern immer beliebter werden, fragen uns Kunden immer wieder, was Holzpellets eigentlich sind. Vielfach wird sogar davon ausgegangen, dass Pellets künstliche bzw. chemische Produkte sind. Um genauer über Pellets zu informieren, widmen wir uns heute einer umfassenden Beschreibung dieser besonderen Energieträger, stellen Vergleiche mit herkömmlichem Feuerholz auf und sagen Ihnen, wo Vor- und Nachteile von Pellets liegen.

Was sind Holzpellets?

Holzpellets sind erst einmal nicht mehr als gepresstes Holz. Pellets weisen dabei eine einheitliche Größe von weniger als 2,5 Zentimetern auf. Übersteigt ein Pellet diese Größe, spricht man auch von Holzbrikett.

Wie werden Pellets hergestellt?

Für die Produktion von Holzpellets werden sowohl Stammhölzer als auch Nebenprodukte aus der Holzproduktion wie Späne oder Holzsplitter verwendet. In einem ersten Schritt werden alle diese Holzstücke in einer Mühle zerkleinert.

Anschließend wird die Holzmasse mit hohem Druck durch eine Matrize gepresst. Die Größe der Aussparungen bestimmt schließlich den Durchmesser der einzelnen Holzpellets. Dieser liegt je nach Pressung zwischen 6 und 10 Millimetern. Während der Pressung vollzieht sich ein chemisch-physikalischer Prozess, der zur besonderen Beschaffenheit der Holzpellets führt.

Um diesen Prozess zu beschreiben, müssen wir kurz zurückgreifen und auf die Bestandteile von Holz eingehen. Jedes Holz enthält den Stoff Lignin, der bei Wärmeentwicklung freigesetzt wird. Dabei handelt es sich um ein Polymer, das zur „Verholzung“ von Pflanzenzellen führt. Dieses Phänomen wird schließlich für die Herstellung von Holzpellets verwendet, um die kleinen Bestandteile zu einem festen Körper zu binden.

Folgendes passiert in der Pelletpresse:

Die Holzbestandteile werden durch die Matrize geschoben. Durch den Druck entsteht Wärme, die Lignin in den Holzzellen freisetzt. Dieses Polymer bindet schließlich die einzelnen Holzstückchen. Aus der Presse kommen nun kleine „Holzstäbe“, die durch Abschneiden zu Holzpellets mit einem Durchmesser zwischen 6 und 10 Millimeter und einer Länge von 10 bis 30 Millimeter werden. Jedes Holzpellet hat bis auf minimale Abweichungen die gleichen Maße.

Interessant ist, dass die Fertigung von Holzpellets aus trockenen Holzbestandteilen weniger als 3 Prozent des Energiegehaltes ausmacht. Damit ist die Pelletfertigung eine sehr umweltschonende Methode zur maschinellen Herstellung von Brennstoffen. Im Vergleich dazu liegt Heizöl mit mehr als 10 Prozent des Energiegehalts für die Herstellung weit über dem Wert von Pellets.

Normierung

Holzpellets unterliegen verschiedenen Normierungen. Der Einfachheit halber beschäftigen wir uns jetzt ausschließlich mit der Norm für Privatnutzer. Hierbei handelt es sich um die seit 2010 europaweit gültige EN 14961-2, der Norm für Biomassebrennstoff. Man spricht dabei auch von der EN 14961-2 Klasse A1.

In dieser Norm werden Mindestanforderungen an Holzpellets gestellt. Diese umfassen Angaben zur Größe, zur Beschaffenheit, zum Heizwert und zum Verbrennungsverhalten. Zugleich legt die EN 14961-2 Grenzwerte für die in den Pellets enthaltenen Schwermetalle und Schadstoffe fest.

DIN EN 14961-2 Klasse A2

Diese Form der europäischen Norm für Festbrennstoffe ist eine abgeschwächte Variante. Dabei handelt es sich um Holzpellets, die über einen höheren Aschegehalt verfügen. Allerdings ist die Verwendung dieser Holzpellets nicht empfohlen, da deren Qualität hinsichtlich Heizwert und Schadstoffentwicklung weit hinter den folgenden Normen bzw. Erweiterungen zurücksteht.

ENplus

Mit der ENplus wurde ein Zertifikat für Holzpellets speziell in Deutschland eingeführt, das für eine noch höhere Pelletqualität sorgen soll und die Basiswerte der EN 14961-2 erweitert. Entwickelt wurden die Kriterien vom deutschen Pelletinstitut (DEPI). Zu den erweiterten Qualitätskriterien gehören nicht nur die Produkte selbst, sondern auch der Pellethandel sowie die für die Lieferung nötige Logistik. Auf diese Weise soll mit der ENplus eine noch bessere Qualitätssicherung erfolgen. Zugleich soll der Brennvorgang noch besser ablaufen.

DIN plus

Holzpellets mit diesem Zertifikat sind gemäß EN 14961-2 geprüft und erfüllen darüber hinaus auch die Vorgaben der DIN CERTO, einer Gesellschaft des TÜV Rheinland und des Deutschen Instituts für Normierung e.V.. Ähnlich wie bei der ENplus beziehen die Prüfer für die Zertifizierung nach DIN weitere Kriterien mit in die Bewertung ein. Um das Zertifikat zu erhalten, muss die gesamte Produktionskette sowie die Lieferkette den Qualitätsanforderungen der DIN CERTO entsprechen. Im Frühjahr 2014 wurde zusätzlich die Prüfaspekte der internationalen Norm DIN EN ISO 17225-2 hinzugefügt.

Die Werte der einzelnen Normen im Überblick

Einheiten ENplus-A1 ENplus-A2 DIN plus
bzw. ÖNorm M 7135
Durchmesser mm 6 (± 1) 6 (± 1) 4 bis 10
Länge mm 3,15 ≤ L ≤ 40 3,15 ≤ L ≤ 40 5 x D
Schüttdichte kg/dm3 ≥ 600 ≥ 600 keine Normung
Heizwert MJ/kg ≥ 16,5 ≥ 16,5 >18
Wassergehalt Ma.-% ≤ 10 ≤ 10 <10
Feinanteil Ma.-% ≤ 1 ≤ 1 <1
Mechanische Festigkeit Ma.-% ≥ 97,5 ≥ 97,5 keine Normung
Aschegehalt % ≤ 0,7 ≤ 1,0 <0,5
Ascheerweichungstemperatur °C ≥ 1200 ≥ 1100 keine Normung
Chlorgehalt Ma.-% ≤ 0,02 ≤ 0,03 <0,02
Schwefelgehalt Ma.-% ≤ 0,05 ≤ 0,05 <0,04
Stickstoffgehalt Ma.-% ≤ 0,3 ≤ 0,5 <0,3
Kupfergehalt mg/kg ≤ 10 ≤ 10
Chromgehalt mg/kg ≤ 10 ≤ 10
Arsengehalt mg/kg ≤ 1 ≤ 1
Cadmiumgehalt mg/kg ≤ 0,5 ≤ 0,5
Quecksilbergehalt mg/kg ≤ 0,1 ≤ 0,1

Quelle: http://www.etteldorf-metterich.de/holzpellets/qualitaetsnormen.html

Nachfrage

Pellets finden in Deutschland eine immer größere Nachfrage. Seit dem 2004 hat sich die Nachfrage mehr als verzehnfacht. In gleichem Maße ist auch die Pelletherstellung in Deutschland gestiegen.Die Produktion liegt aktuell laut einer aktuellen Statistik noch über dem Bedarf.

Weltweit lag der Pelletverbrauch bei mehr als 22 Millionen Tonnen. Mit geschätzten 2,35 Millionen Tonnen gehört Deutschland laut Fordaq zu den größten Pelletproduzenten der Welt.

Kostenvergleich Brennholz vs. Holzpellets

Die Kosten für Holzpellets sind seit 2005 nur moderat gestiegen. Der Preis pro kWh liegt auch 2014 mehr als 30 Prozent unter dem von Heizöl und mehr als 20 Prozent unter den Kosten für Erdgas. Damit sind Holzpellets kostengünstiger als fossile Brennstoffe.

Informationen dazu gibt es auf:www.carmen-ev.de/infothek/preisindizes/holzpellets

Im Vergleich zu Scheitholz liegen Holzpellets auf einem preislich ähnlichen Niveau. Die Kostenersparnis ergibt sich im Vergleich zum Festholz im deutlich höheren Heizwert des Brennstoffs Pellets und dem dadurch niedrigeren Verbrauch.

Vor- und Nachteile von Holzpellets

Vorteile Nachteile
gleichmäßige Energieleistung durch normierte Größe Lagerraum muss gut belüftet werden
automatisiertes Heizen möglich es muss ein ausreichend großer Lagerraum im Haus bereitstehen
höhere Energieleistung als Feuerholz kein schönes Flammenbild
kein Anheizen nötig nur wenig Strahlungswärme am Aufstellraum
nachwachsender Rohstoff
CO2-neutraler Brennstoff
konstante Preisentwicklung
Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen
mögliche Förderung bei der Anschaffung von Pelletheizungen

Pellethersteller in Deutschland

  • German Pellets: Das deutsche Unternehmen aus Wismar gehört zu den größten Pelletproduzenten in Europa
  • EC Bioenergie Heidelberg: Zuverlässiger Hersteller von Holzpellets und anderen Energieträgern.
  • EKO Energy: Dieser Hersteller aus der Oberlausitz ist spezialisiert auf Holzpellets in ENplus-Qualität.

Weitere Hersteller finden Sie auch auf den Seiten des Deutschen Energieholz- und Pelletvervandes e.V. (DEPV).

Fazit
Holzpellets bieten Verbrauchern eine zeitgemäße Möglichkeit, um mit nachwachsenden Rohstoffen zu heizen. Die einfache Handhabung und der konstante Preis machen Pelletheizungen zu attraktiven Alternativen für herkömmliche Heizungsanlagen für fossile Brennstoffe.

Haben Sie selbst schon Erfahrung mit Holzpellets gemacht? Dann freuen wir uns auf Ihre Berichte in einem Kommentar zu diesem Blogbeitrag.