Hausbesitzer müssen in der Regel etwas für die Zukunft planen – beispielsweise den Einkauf von Brennstoffen für die nächste Heizsaison. Wer einen Pelletofen verwendet, ist gut beraten, sein Brennstofflager im Sommer aufzufüllen, da die Pelletpreise in der warmen Jahreszeit besonders günstig sind. Auch für den Umstieg auf eine umweltfreundliche Holzheizung ist jetzt ein optimaler Zeitpunkt. Zudem gibt es für die Heizungsumstellung attraktive Fördermöglichkeiten.
Günstig heizen mit Holzpellets
Mit Holzpellets können private Haushalte besonders günstig heizen. Die Preise für den erneuerbaren Energieträger liegen seit zehn Jahren um durchschnittlich 30 Prozent unter den Kosten für Heizöl. Noch größer ist derzeit der Preisabstand zu Erdgas.
Die Preise für Holzpellets richten sich nach dem Rohstoffpreis, der für diesen Brennstoff besonders günstig ist. Holzpellets werden zu über 90 Prozent aus Sägereststoffen produziert, die im Regelfall aus Deutschland stammen und in großen Mengen verfügbar sind. Hieraus ergeben sich für Holzpellets dauerhaft günstige Preise. Zur Preisstabilität für Holzpellets trägt auch ihre Produktion aus einheimischen und regenerierbaren Rohstoffen bei. Pelletofen-Besitzer sind damit unabhängig von Brennstoffimporten aus Krisenregionen.
Die Sommermonate – die beste Zeit für den Pelletkauf
Verwender von Pelletöfen können sich im Sommer über weitere Preisvorteile freuen. Nach dem Ende der Heizperiode erreichen die Pelletpreise alljährlich ihren Tiefststand. Dies liegt zum einen daran, dass die Nachfrage nach Holzpellets in den Sommermonaten geringer ist. Gleichzeitig sind in der warmen Jahreszeit größere Mengen an Sägereststoffen verfügbar, was zu den Preissenkungen für diesen Brennstoff beiträgt. Als Faustregel kann somit gelten, dass die Betreiber von Pelletöfen ihre Holzpellets ausschließlich im Sommer kaufen sollten. Sie sparen damit bares Geld.
Der Preistrend für Brennstoffe in Deutschland
Im Zeitraum Mai 2016 bis Juni 2017 war das Heizen mit Erdgas wie schon in den vergangenen Jahren die teuerste Option. Zwar war im Februar 2017 gegenüber den Vormonaten ein leichter Preisabfall zu verzeichnen, trotzdem lag der Erdgas-Preis dauerhaft über den Preisen für Heizöl und Pellets.
Der Heizölpreis war im gleichen Zeitraum stärkeren monatlichen Schwankungen unterworfen. Hier machen sich saisonale Schwankungen, vor allem aber die Preisentwicklung auf dem globalen Erdölmarkt bemerkbar. Seit dem Frühjahr 2016 zeigt der Heizölpreis jedoch einen relativ kontinuierlichen Aufwärtstrend. Der Preisabfall im Mai und Juni 2017 ist saisonalen Einflüssen geschuldet.
In einem Vergleich der drei Brennstoffe sind Holzpellets das mit Abstand günstigste Heizmittel. Die Pelletpreise waren – abgesehen von einem saisonalen Hoch im Winter – zwischen Mai 2016 und Juni 2017 relativ konstant. Seit März 2017 ist ein kontinuierlicher Preisrückgang sichtbar. Einfluss auf den Preis für Holzpellets haben außerdem regionale Unterschiede, die jeweilige Abnahmemenge und die Qualität des Brennstoffs. Im Vergleich zu Sackware machen sich bei lose eingekauften Holzpellets die saisonalen Preisschwankungen deutlicher bemerkbar.
kWh-Preis für verschiedene Brennstoffe (Status Juni 2017)
Der aktuelle kWh-Preis für Holzpellets, Heizöl und Erdgas lag im Juni 2017 bei:
- 4,64 ct für Holzpellets
- 4,98 ct für Heizöl
- 5,98 ct für Erdgas
Die Preisentwicklung für Holzpellets im Juli 2017
Der tagesaktuelle Durchschnittspreis für 1.000 Kilogramm Holzpellets lag am 6. Juli 2017 bei 209,37 Euro. Die Preisentwicklung für diesen Brennstoff gestaltet sich im Vergleich zum Vormonat, zum Jahresbeginn 2017, zum Vorjahr sowie im Drei-Jahres-Vergleich folgendermaßen:
- – 1,22 Prozent (- 2,58 Euro) versus Juni 2017
- – 11,17 Prozent (- 26,33 Euro) versus Januar 2017
- – 2,55 Prozent (- 5,48 Euro) versus Juli 2016
- – 9,99 Prozent (- 23,23 Euro) versus Juli 2014
Diese Übersicht weist für Juli 2017 nicht nur ein saisonales Preistief aus, sondern zeigt auch, dass die Preise für Holzpellets in einer mittel- und langfristigen Betrachtung günstiger geworden sind. Im Vergleich zum Juli 2014, aber auch zum Vorjahr können Pelletofen-Besitzer deutlich sparen, was gleichzeitig für den Pelletkauf im Sommer spricht.
Zu erwarten ist, dass sich der verbraucherfreundliche Preistrend bei den Pelletpreisen auch in Zukunft fortsetzt. Bei Erdgas und insbesondere bei Heizöl ist dagegen mit einem Preisanstieg zu rechnen.
Staatliche Förderung für Pelletheizungen und Pelletöfen
Als nachhaltige und umweltfreundliche Heizungslösungen sind Pelletheizungen und Pelletöfen auch Gegenstand staatlicher Förderprogramme. Die Basisförderung wird durch das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) und die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) im Rahmen des sogenannten Marktanreizprogrammes für Holzheizungen übernommen.
Hausbesitzer, die ihre alte Heizung durch einen Pelletofen mit Wassertasche oder eine Pelletkesselanlage ersetzen, erhalten eine Basisförderung von 80 Euro pro kW Nennwärmeleistung ihres Ofens. Für Kombikessel, die mit Holzpellets oder Scheitholz befeuert werden können, gibt es eine Zulage von 2.000 Euro. Sofern Pelletkessel oder Kombikessel mit einem neuen Pufferspeicher mit einer Kapazität von 30 bzw. 55 l/kW ausgestattet sind, gibt es weitere Förderzulagen.
Insgesamt beläuft sich die Förderung für Pelletöfen und Pelletheizungen auf die folgenden Mindestbeträge:
- 2.000 Euro für Pelletöfen
- 3.000 bis 3.500 Euro für Pelletkesselanlagen
- 5.000 bis 5.500 Euro für Kombikessel
Pelletöfen und Pelletheizungen, die mit Brennwertnutzung oder Staubpartikelfiltern ausgestattet sind, werden im Rahmen der Innovationsförderung der BAFA nicht nur in Bestandsgebäuden, sondern auch in Neubauten öffentlich gefördert:
- Pelletöfen mit Wassertasche und Partikelfilter in Bestandsgebäuden: 80 EUR/kW, mindestens 2.000 Euro, in Neubauten: 2.000 Euro
- Pelletkessel ohne neue Pufferspeicher in Bestandsgebäuden: 80 EUR/kW, mindestens 4.500 Euro, in Neubauten: 3.000 Euro
- Pelletkessel mit neuen Pufferspeichern in Bestandsgebäuden: 80 EUR/kW, mindestens 5.250 Euro, in Neubauten 3.500 Euro
Wenn bestehende Anlagen mit Staubfiltern und Brennwerttechnik nachgerüstet werden sollen, beträgt die Förderung hierfür jeweils 750 Euro. In Bestandsgebäuden mit besonders niedrigem Energieverbrauch liegen die Fördersummen um jeweils 50 Prozent höher.
Hinzu kommen diverse Zusatzförderungen sowie die Möglichkeit zinsgünstiger Ergänzungskredite der KfW. Wer sich für den Umstieg auf das Heizen mit Holz entscheidet, sollte sich vorab also unbedingt zu allen in Frage kommenden Fördermöglichkeiten beraten lassen.
Fazit: Kostenvorteile durch Pelletöfen und Holzpellets
Im Vergleich zu Erdgas und Heizöl bieten Holzpellets einen eindeutigen Kostenvorteil. Weitere Kostenvorteile ergeben sich aus einer Bevorratung mit Holzpellets im Sommer.
Gleichzeitig entscheiden sich Hausbesitzer mit einem Pelletofen oder einer Pelletkesselanlage für eine nachhaltige und ökologische Heizungslösung, die aus öffentlichen Mitteln sehr großzügig gefördert wird. Falls sie künftig einen Pelletofen oder eine Pelletheizung mit Brennwerttechnik und Feinstaubfiltern nutzen, wird diese Förderung nicht nur für die Heizungsumrüstung in Bestandsgebäuden, sondern auch für Neubauten gewährt.
Quelle: DEPV – Deutscher Energieholz- und Pellet-Verband e.V.