Grillen, Kochen und Heizen, ein Grillkamin im Garten oder auf der Terrasse ist vielfältig nutzbar und sorgt für wundervolle Stunden, doch wehe, wenn er falsch beheizt und überhitzt wird. Sehr oft werden nach dem Grillen Reste des Grillgutes oder Pappteller im Gartenkamin verbrannt. Häufig wird danach noch ordentlich Holz aufgelegt, um den Abend idyllisch und harmonisch warm ausklingen zu lassen.
Das Überheizen von einem Grillkamin und seine Folgen
Es entstehen zu hohe Temperaturen, durch die die Materialien des Grillkamins (vor allem Beton) sehr strapaziert werden. Oft sind die Resultate eine poröse Substanz und Risse im Grillkamin, die nicht nur unschön aussehen, sondern auch die weitere Nutzung unmöglich machen.
Eine Überhitzung und hohe Temperaturunterschiede können dem Kamingrill schwer zusetzen. Die Folge sind häufig Spannungsrisse. Da nahezu alle Materialien auf Wärme und Kälte reagieren und sich dementsprechend ausdehnen oder zusammenziehen, kann vor allem ein hoher plötzlicher Temperaturanstieg starke Spannungen in dem Material auslösen.
Den damit einhergehenden starken Kräften ist das Material trotz bester Eigenschaften nicht mehr gewachsen. Insbesondere durch eine zu schnelle Erhitzung kann sich das Material nicht gleichmäßig und komplett ausdehnen, wodurch es zu Rissen, Sprüngen oder einem Abplatzen kommen kann.
Sind erst einmal Risse im Grillkamin vorhanden, kann zudem aufsteigender Dampf die Risse erweitern und vergrößern. Hohe Temperaturschwankungen können Materialien porös werden lassen. Eine Überhitzung durch zu hohe und andauernde Verbrennungstemperaturen kann den Grillkamin zudem irreparabel schädigen. Risse und sich lösende oder abplatzende Verkleidungen treten oft bei Grillkaminen aus Beton, Stein und Mauerwerk auf. Auch Grillkamine aus Metall oder mit Metallelementen nehmen bei einer Überhitzung schweren Schaden. Im schlimmsten Fall entfacht ein Brand.
Häufige Fehler beim Beheizen
Das Beheizen von einem Grillkamin bedingt äußerste Sorgfalt, denn eine falsche Handhabung wirkt sich nicht nur schlecht auf das Grillgut, die Sicherheit und die Gesundheit des Menschen aus, sondern auch auf den Gartenkamin selbst. Sehr häufig werden Fehler beim Anzünden, dem Befeuern, der Luftzufuhr und in der Wahl der Brennmaterialien sowie Zündstoffe gemacht.
Auch dann, wenn es schnell gehen sollte, ist auf ein vorsichtiges Anzünden des Grillkamins zu achten. Beim Anzünden sollte in aller Ruhe zunächst ein Feuer mit kleiner Flamme entfacht und der Grillkamin langsam erhitzt werden. Dies ist auch nach einer niederschlagsreichen Witterungszeit sehr wichtig, die zum Beispiel einen wasserhaltigen feuchten Beton vom Grillkamin hinterlässt.
Ein kleines Feuer, das beispielsweise eine Stunde gleichmäßig brennt, gibt dem Feuerraum die Möglichkeit vollständig zu trocknen, bevor es mit dem Heizen und Grillen richtig losgeht. Ein zu schnelles Entfachen von einem zu starken und heißen Feuer löst thermische Schocks aus und kann zu Rissbildungen, Beschädigungen von Schweißnähten und weiteren Schädigungen im Material führen.
Ein Grillkamin sollte nur mit geeignetem naturbelassenem Holz, Grillkohle (Holzkohle) oder speziellen Grillbriketts beheizt werden. Um eine Überhitzung zu vermeiden, sollte auf extrem trockene Brennmaterialien verzichtet werden, da diese, eine hohe Verbrennungstemperatur entwickeln. Wird Holz genutzt, sollte es weder zu trocken noch zu feucht sein. Brennholz zum Grillen sollte eine ideale Restfeuchte von 15 % bis maximal 20 % besitzen.
Bestimmte Materialien sind als Brennmaterialien ungeeignet oder sogar verboten, wie frisches und feuchtes Holz, fauliges Holz, harziges Holz (Nadelholz), ölhaltige Hölzer, lackiertes, imprägniertes und behandeltes Holz, Spanplatten, bedrucktes und beschichtetes Material (z. B. Milchkartons), Zeitschriften, Kartonagen, Kunststoffe, schädliche Brennmaterialien, Laub, Gras, Gartenabfälle, Müll, Papierbriketts und diverse weitere Stoffe.
Aus dem Brennmaterial austretende Giftstoffe, Ätzstoffe und gefährliche Dämpfe können dem Grillkamin und seiner Substanz ebenso schaden wie dem Grillgut und letztlich dem Menschen und der Umwelt.
Ein häufiger Fehler ist ebenfalls das Zustapeln beziehungsweise das Überfüllen des Feuerraums, was zu einer Überhitzung von dem Grillkamin führen kann. Bei Holz sollten eher kleinere gespaltene Scheite in geringen Mengen nachgelegt werden. Auch eine zu hohe Luftzufuhr, falsch geleitete oder ungewollt eindringende Luft und ein unkontrolliertes Feuer im Verbrennungsprozess können den Grillkamin auf zu hohe Temperaturen bringen und überhitzen sowie zu einem Verziehen der baulichen Bestandteile führen.
Für die Befeuerung sind niemals Brandbeschleuniger, wie Benzin, Spiritus, Lampenöl, Alkohol oder vergleichbare Mittel einzusetzen, da diese nicht nur risikoreich und lebensgefährlich sind, sondern unter anderem auch das Rauchabzugssystem von dem Grillkamin schwer beschädigen können. Empfehlenswert sind unter anderem, natürliche Grillanzünder, wie Reisig oder auch elektrische Grillanzünder oder ein Heißluftföhn als Hilfe zum Entfachen des Feuers.
Wie kann man seinen Grillkamin schützen?
Ein Grillkamin kann durch verschiedene Maßnahmen vor Überhitzung, schweren Rissen und diversen Schäden vorbeugend geschützt werden.
Verschiedene Arten von Abdeckungen bieten einen gezielten Schutz. Eine geeignete Bodenplatte für den Feuerraum ermöglicht das optimale Umleiten der Hitze und fördert eine gute Temperaturentwicklung im Grillkamin.
Mit einer Feuerbetonhaube können etablierte Grillkamine mit Holz befeuert werden, die dafür ursprünglich nicht ausgelegt wurden. Auch Unterhauben oder Einlagen aus feuerfestem Metall schützen die Materialien des Grillkamins vor heißer Verbrennungsluft und Rissen.
Eine Kaminabdeckung auf dem Rauchabzug schützt vor dem Eindringen von Feuchtigkeit durch Regen oder Schnee, die Beton und Mauerwerk angreifen kann. Insbesondere, wenn diese im Material gefriert, kann es zu Rissschäden kommen. Zudem schützen solche Abdeckungen vor dem Einfluss von ungünstigen Windverhältnissen. Soll ein Grillkamin auch im Winter bei kalten Minusgraden als Feuerstelle genutzt werden, kann eventuell eine besondere Innenausstattung erforderlich sein.
Grillkamine sind in der Regel sehr robust und widerstandsfähig konstruiert und gebaut, dennoch sollten sie regelmäßig gewartet und auf eventuell entstandene Schäden überprüft werden, insbesondere dann, wenn sie häufig zum Einsatz kommen. Unter Umständen empfiehlt es sich, den Zustand des Grillkamins ab und an von einem Fachmann begutachten zu lassen.
Auch durch Witterung und Winter können sich bereits erste Risse in der Bausubstanz von dem Gartenkamin eingeschlichen haben, die sich dann durch die Befeuerung des Grillkamins verschlimmern können. Eventuell muss von Zeit zu Zeit eine neue Putzschicht und im Inneren ein neuer hitzebeständiger Anstrich aufgetragen oder Fugen erneuert werden.
Die hohen Temperaturen im Grill- und Heizbetrieb sowie ein häufiger Gebrauch von dem Grillkamin strapaziert mit der Zeit auch das Zubehör, wie Grillroste und Aschekästen. Um schädigende Folgen zu vermeiden, sollten diese bei einem mangelhaften Zustand ausgetauscht werden. Vorsicht ist zudem während des Grillens geboten. Häufig kommt es vor, dass von dem Grillrost Speisefett in die Glut oder das lodernde Feuer tropft, das sich entzünden und hohe Stichflammen verursachen kann.
Was ist nach dem Grillen wichtig?
Wer lange Zeit Freude an seinem Grillkamin haben möchte, sollte auf eine sorgfältige Pflege achten, die zudem eine sichere und schonende Nutzung unterstützt. Nach jedem Grillen oder auch Heizen sollte der Grillkamin gereinigt werden. Zum Beispiel können Hinterlassenschaften, wie Fettrückstände bei der nächsten Inbetriebnahme anfangen zu brennen.
Die Reinigung sollte nach Möglichkeit kurz nach dem Grillen erfolgen. Wird der Grill ungereinigt Tage lang oder über Wochen bis zum nächsten Grillevent stehen gelassen, erschwert dies die Arbeit, da Rückstände und Schmutz antrocknen und sich festsetzen.
Mit der Reinigung ist jedoch erst zu beginnen, wenn alle Oberflächen abgekühlt sind. Zu empfehlen sind für die Anwendung Schutzhandschuhe. Zur Säuberung nach dem Grillen gehört zunächst das Entleeren des Aschebehälters beziehungsweise der Kohleschale. Die Asche sollte abgekühlt sein, bevor sie in der „Restmülltonne“ entsorgt wird. Die Grillasche sollte, auch dann, wenn sie von Holzscheiten stammt, nicht im Garten oder im Kompost entsorgt werden.
Kohleasche besitzt einen hohen Schwefel- und Eisengehalt. Die Asche von Baumholz weist ebenfalls unerwünschte und schädliche Stoffe auf, die zum Beispiel aus Düngemitteln und Luftverschmutzung (aufgenommen von Bäumen) stammen und sich nach der Verbrennung in der Asche anreichern. Dazu gehören Schwermetalle, wie Blei und Cadmium. Im Blumen-, Obst- oder Gemüsegarten finden sich diese schließlich in den Pflanzen und im Boden wieder.
Lose Rückstände und Asche können einfach mit einem Handbesen aus dem Grillkamin gefegt werden. Hartnäckiger und eingebrannter Schmutz sowie Fettreste auf Betonuntergrund können beispielsweise mit einem Hochdruckreiniger entfernt werden. Flecken aus ölhaltigem Ruß auf Stein können mit Wasser, einem entsprechenden schonenden Reinigungsmittel und einer Bürste abgescheuert werden.
Der Grillrost kann mit Wasser, Spülmittel und einem Schwamm gesäubert werden. Im Fall von harten Verkrustungen kann der Grillrost auch mit einer Metallbürste oder mit Kaffeesatz abgeputzt oder einfach für eine gewisse Zeit in warmem Wasser eingeweicht werden. Handelt es sich um leichte und frische Verschmutzungen, kann der Grillrost bei geeigneter Größe auch in der Spülmaschine gewaschen werden. Auf chemische Reinigungsmittel sollte nach Möglichkeit verzichtet werden.
Nach der Reinigung von dem Grillkamin bietet sich ein Wetterschutz an, um die Bausubstanz vor Regen und Witterungseinflüssen zu schützen. Sehr praktisch sind wetterfeste Abdeckhauben, die als Schutzhülle einfach über den fest integrierten Außengrillkamin gezogen werden, wenn der Grillkamin gerade nicht benutzt wird.
Diese Überzüge bestehen aus Kunststoffen, wie Polyester, Polyethylen, Polypropylen (PP) oder Polyester mit PVC-Beschichtung und schützen je nach Material sowie Gewebe den Grillkamin und seine Bausubstanz vor Regen, Wind, Schnee, UV-Strahlen, Frost, Pollenstaub und Schmutz aller Art. Die Lebensdauer von einem Grillkamin kann dadurch erheblich erhöht werden. Nach dem letzten Grillen in der Saison sollte der Grillkamin auf den Winter vorbereitet und ebenfalls entsprechend geschützt werden.
Was ist zu tun, wenn der Grillkamin Risse oder ähnliche Schäden aufweist?
Schäden am Grillkamin, wie Risse in Stein, Beton oder Mauerwerk, abplatzende Verkleidungen, brüchiger Mörtel, kaputte Fugen oder optische Makel können sehr häufig relativ leicht behoben und repariert werden.
Gelöste und lockere Elemente im Feuerraum sollten zunächst entfernt und der Kamin ausgeputzt werden. Risse oder kleine Löcher im Feuerraum können mit einem feuerfesten hochtemperaturbeständigen Mörtel, wie Schamottmörtel aufgefüllt und ausgeglichen werden. Elemente einer Wandverkleidung im Feuerraum sollten neu ersetzt werden und sind ebenfalls mit feuerfestem Mörtel anzubringen. Fugen können ebenfalls erneuert werden.
Der Mörtel muss vollständig trocknen. Eventuell kann im Feuerraum auch ein neuer Anstrich mit einer feuerfesten Farbe erfolgen. Die Trocknungszeit beträgt circa 24 Stunden. Die Außenseiten eines Grillkamins können bei Bedarf mit einem geeigneten Zement neu verputzt werden. Ist der Putz richtig getrocknet, bietet sich vielleicht noch ein dekorativer Anstrich mit einer wetterfesten Farbe an, der den Grillkamin auch optisch wieder erstrahlen lässt.
Bestimmte Teile, Elemente oder Ausstattungen des Grillkamins, wie z. B. Abzugshauben, Feuerrost, Aschekasten oder Bodenplatten können häufig passend zum Kaminmodell ausgetauscht werden und sollten neu angeschafft werden. Auch ältere Grillkamine sehen so häufig wieder wie neu aus. Größere und aufwendigere Reparatur- oder Sanierungsarbeiten am Grillkamin sollten von einem Fachmann durchgeführt werden.
Fazit
Mit einer aufmerksamen Vorsorge, einem sorgfältigen, bedachten und richtigen Vorgehen beim Beheizen und Grillen sowie einer gründlichen Pflege und entsprechenden Nachsorgemaßnahmen können Überhitzungsschäden am Grillkamin und schwerwiegende Gefahren verhindert werden. Ein dauerhaft gut gepflegter Grillkamin sorgt zudem ein Leben lang für sehr viel Freude, Grillvergnügen und gesunde, gelungene Grillspeisen. Als attraktive Feuerstätte und Wärmequelle im Freien erbringt ein rundum intakter Grillkamin dauerhaft sehr gute Leistungen.