Ein Kaminofen ist ein Gebrauchsgegenstand, der durch Befeuerung und Hitze stark beansprucht wird. Im Lauf der Zeit kommt es hierdurch zwangsläufig zu Verschleißerscheinungen. Eine regelmäßige Wartung von Kaminöfen ist also wichtig. Mit etwas handwerklichem Geschick lassen sich Verschleißteile beim Kaminofen selbst montieren. Wichtig ist vor allem, dass dafür Ersatzteile des jeweiligen Herstellers oder gleichwertige und genau passende verwendet werden.
Verschleißteile beim Kaminofen sind alle Elemente, die direkten Kontakt mit der Ofenhitze haben und starken Temperaturschwankungen ausgesetzt sind. Die thermische Beanspruchung und auch mechanische Einwirkungen limitieren ihre Lebensdauer. Typische Verschleißteile beim sind Feuerraumauskleidungen und Feuerrost, Türdichtung und Kaminverkleidung sowie die Vorlegeplatte des Ofens. Im Fachhandel werden alle Ersatzteile für den Ofen angeboten, die für eine fachgerechte Wartung nötig sind. Hohe finanzielle Belastungen sind mit ihrer Anschaffung nicht verbunden. Unser Blog-Post beschäftigt sich damit, welche Verschleißteile bei Kaminöfen relevant sind und wie sich Verschleißerscheinungen bemerkbar machen.
Feuerraumauskleidungen aus Schamotte
Für die Feuerraumauskleidung von Kaminöfen wird vorwiegend Schamotte verwendet. Dabei handelt es sich um künstlich hergestellte feuerfeste Steine, die aus Tonerde und Aluminiumoxid bestehen. Sie dienen als Hitzeschutz und Wärmespeicher. Bei früheren Kaminöfen waren auch Feuerraumauskleidungen aus reinem Ton gebräuchlich, die gegenüber Temperaturschwankungen jedoch deutlich empfindlicher waren. Feuerraumauskleidungen aus Schamotte sind demgegenüber relativ robust – auf lange Sicht hat die Hitzeeinwirkung jedoch auch bei ihnen Verschleißerscheinungen zur Folge. Auf eine regelmäßige Erneuerung der Feuerraumauskleidung kann daher nicht verzichtet werden. Bei einem hochwertigen Kaminofen beträgt ihre Lebensdauer jedoch meist viele Jahre. Feuerraumauskleidungen aus Schamotte sind als Komplettauskleidung oder in Form einzelner Schamotteplatten erhältlich. Die für die Montage erforderlichen Haltewinkel und Befestigungsschrauben werden entweder mitgeliefert oder müssen separat erworben werden.
Schamotte wird durch thermische Beanspruchung porös
Die Qualität solcher Feuerraumauskleidungen richtet sich nach dem Anteil des Aluminiumoxids, der in den Schamottesteinen enthalten ist. Der Aluminiumoxidgehalt von hochwertiger Schamotte beträgt 30 bis 45 Prozent, bei minderen Schamotte-Qualitäten liegt er unter 30 Prozent. Das Aluminiumoxid ist verantwortlich für die Robustheit und Hitzebeständigkeit der Feuerraumauskleidung von Kaminöfen. Irgendwann bilden sich jedoch auch in hochwertiger Schamotte feine Risse, die zumindest anfangs noch tolerabel sind. Sie zeigen jedoch an, dass das Material beginnt, durch Hitzeeinwirkung und Temperaturschwankungen porös zu werden und in absehbarer Zeit ein Austausch nötig ist. Spätestens, wenn sich in der Schamotte-Auskleidung größere Löcher zeigen oder ganze Stücke der Feuerraumauskleidung des Kaminofens abfallen, ist es Zeit für einen Wechsel.
Schamotte ist auch gegen mechanische Beanspruchungen empfindlich. Um die Lebensdauer der Feuerraumauskleidung von Kaminöfen zu verlängern, sollten beim Aufheizen und Nachlegen Stöße des Feuerholzes gegen die Schamotteplatten vermieden werden.
Die Bearbeitung von Schamotte
Feuerraumauskleidungen für Kaminöfen werden im Handel in passenden Größen für die verschiedenen Ofentypen angeboten. Eine Bearbeitung vor der Montage ist daher normalerweise nicht erforderlich. Schamotteplatten gibt es jedoch auch einzeln zu kaufen und kann selbst auf die richtige Größe zugeschnitten werden. Wer im Fachhandel eine neue Schamotteplatte kaufen und zuschneiden lassen möchte, ist gut beraten, die alte Platte oder deren Bruchstücke mitzubringen, die dann als Maßvorgabe verwendet wird.
Falls Schamottesteine doch einmal selbst bearbeitet werden sollen, können sie mit einem Winkelschneider oder einer Flex-Säge geschnitten werden. Da Schamotte erschütterungsempfindlich ist, sollte dafür ein möglichst scharfes Sägeblatt verwendet werden. Falls Bohrungen nötig werden, ist aus dem gleichen Grund eine Bohrmaschine mit hoher Drehzahl gegenüber einem Schlagbohrer die bessere Wahl, da für die Bohrung dann nur wenig Druck erforderlich ist. Beim Schneiden oder Bohren von Schamotte wird Feinstaub freigesetzt, so dass die Verwendung von Schutzbrille und Atemmaske zu empfehlen ist.
Feuerraumauskleidungen aus Vermiculite
Zum Teil werden die Feuerraumauskleidungen von Kaminöfen auch aus Vermiculite gefertigt. Vermiculite ist ein feuerfestes Mineral. In der Natur kommt es sehr selten vor. Für die Feuerraumauskleidung von Kaminöfen sowie im Schornsteinbau kommt industriell produziertes Vermiculite zum Einsatz. Für seine Herstellung wird natürlicher Glimmerschiefer zu einem Granulat mit Lufteinschlüssen expandiert und anschließend zu Platten gepresst. Vermiculite ist ein schlechter Wärmeleiter, so dass in einem Kaminofen mit einer solchen Feuerraumauskleidung deutlich höhere Verbrennungstemperaturen erzeugt werden können als in einem Schamotte-Feuerraum – allerdings ist bei diesen Öfen auch der Bedarf an Brennstoff höher. Schamotte ist diesem Material dagegen im Hinblick auf die Wärmespeicherung überlegen.
Ebenso wie Schamotte sind Vermiculite-Feuerraumauskleidungen hitzebeständig und robust, jedoch müssen auch sie von Zeit zu Zeit gewechselt werden. Auch diese Feuerraumauskleidung für den Kaminofen ist im Fachhandel sowohl als Komplettauskleidung als auch in Form von Einzelplatten erhältlich. Die Bearbeitung von Vermiculite kann mit Werkzeugen für die Holzbearbeitung – beispielsweise einer Stich- oder Handkreissäge erfolgen. Auch bei Vermiculite-Platten ist es sinnvoll, die Bruchstücke der alten Platte als Vorlage zu nutzen oder mitzunehmen.
Ofenroste
Auch der Ofenrost gehört zu den Verschleißteilen von Kaminöfen. Durch die Hitzeeinwirkungen verformen sie sich mit der Zeit, möglicherweise reißen oder brechen auch die Streben. Ofenroste für Kaminöfen können aus Gusseisen oder Stahl bestehen. In der Regel handelt es sich dabei um sogenannte Rüttelroste. Ein neuer Ofenrost sollte passgenau gekauft werden, das richtige Ausmessen des alten Rosts ist daher wichtig, denn die Hersteller haben dafür alle unterschiedliche Maße, die zusätzlich von Modell zu Modell variieren.
Die Türdichtung – ein wichtiges Element
Wenn Rauch aus einem Kaminofen entweicht, ist dies ein deutlicher Hinweis darauf, dass die Türdichtung defekt ist und erneuert werden muss. Die Türen von Kaminöfen werden durch eine Dichtschnur abgedichtet. Sie isoliert den Feuerraum vom Stellraum des Kaminofens. Die Türdichtung des Ofens minimiert Wärmeverluste, verhindert das Entweichen von Rauchgasen und ermöglicht eine effiziente geschlossene Verbrennung. Beansprucht wird sie vor allem durch das häufige Öffnen und Schließen der Ofentür. Durch die Rauchentwicklung im Stellraum ist ein Kaminofen mit defekter Ofendichtung ein Sicherheits- und Gesundheitsrisiko.
Türdichtungen für Kaminöfen werden als Ersatzteilsets mit Dichtungsschnur und Kleber angeboten, daneben sich auch selbstklebende Dichtungsschnüre erhältlich. Da das sichere Schließen der Tür besonders wichtig ist, muss in jedem Fall eine Türdichtung mit der passenden Stärke gewählt werden, dazu sollte man am besten die alte Schnur als Vorlage nehmen. Wer eine Dichtschnur im Fachhandel kauft, kann ein Stuck der alten mitnehmen und bekommt so mit Sicherheit die passende Schnur. Dichtschnur wird oftmals als Meterware angeboten und individuell abgeschnitten. Um die richtige Länge zu kaufen, sollte daher an der Tür gemessen werden, wie viele Meter benötigt werden.
Die Verkleidung des Ofens
Die Verkleidungen von Kaminöfen dienen der Wärmespeicherung. Sie bestehen aus Keramik, Naturstein oder Kacheln. Durch Befeuerung und Hitzeeinwirkung wird auch die Ofenverkleidung stark beansprucht. Verschleißerscheinungen der Verkleidung des Kaminofens bestehen in Rissen oder brüchigen, porösen Stellen. Durch die daraus resultierenden Wärmeverluste wird die Heizwirkung des Ofens im Lauf der Zeit immer stärker eingeschränkt. Der Austausch einer defekten Kaminofenverkleidung macht daher Sinn.
Für die meisten neueren Kaminöfen stellen die Hersteller als Ersatzteil komplette Ofenverkleidungen bereit, die erforderlichen Montageelemente werden mitgeliefert. Im Fachhandel können die Kunden oft auch zwischen verschiedenen Materialien für die Ofenverkleidung wählen und ihrem Kaminofen damit ein „neues Gesicht“ verleihen.
Die Vorlegeplatte – oft vergessen
Auch die Vorlegeplatten für Kaminöfen unterliegen dem Verschleiß. Die Platten schützen den Fußboden vor Ruß und Funkenflug. Defekte Kaminbodenplatten sind somit auch ein Sicherheitsrisiko. Neben Bruch oder anderen Beschädigungen kann eine Vorlegeplatte auch einfach nur nicht mehr schön aussehen, weil sie durch Kratzer und andere Fehler gezeichnet ist. Sowohl die Original- als auch die Ersatzplatten bestehen meist aus Glas oder Stahl. Kaminofenbesitzer, die die Vorlegeplatte ihres Ofens erneuern wollen, sollten sich am besten für ein Modell aus robustem Stahl oder hochwertigem Sicherheitsglas entscheiden.Wer einen neuen Look vor dem Ofen möchte kann nicht nur beim Material der Platte wählen, sondern auch bei der Form. Beachtet werden muss jedoch, dass sie die vom Hersteller und Schornsteinfeger vorgegebenen Mindestmaße erfüllt, damit brennbare Bodenbeläge ausreichend vor Funkenflug geschützt sind.
Tipps für den Ersatzteilkauf
Ersatz für die Verschleißteile von Kaminöfen lässt sich heute auch unkompliziert und schnell im Internet bestellen oder im stationären Handel. Es empfiehlt sich jedoch im Vorfeld eine fachkundige Beratung durch Mitarbeiter im Fachhandel oder telefonische Fachberater. Auch bei eventuellen Fragen zur Montage kann man so qualifizierte Hinweise und Tipps bekommen.
Wichtig ist, dass die Ersatzteile für den Kaminofen Originalprodukte sind oder passgenau auf den Ofen abgestimmt werden und natürlich auch für die Verwendung in einem Kaminofen konzipiert wurden. Bei ihrem Einkauf sind Typbezeichnung und Seriennummer des jeweiligen Kaminofens wichtig. Diese Angaben befinden sich auf dem Typenschild des Ofens, das sich meist an der Ofenrückseite oder in der Tür des Aschefaches befindet.Aber auch die Mitnahme der alten Teile ist immer eine gute Idee, denn diese können zum Vergleich als Vorlage dienen.