Ende des vergangenen Jahres informierte der HKI-Industrieverband Haus-, Heiz- und Küchentechnik e. V. über die Einführung der so genannten Ofenampel innerhalb der kommenden beiden Jahre. Möglicherweise haben Sie bereits davon gehört, wissen aber noch nicht genau, was es mit ihr konkret auf sich hat. Ihr Experten-Online-Magazin Rauchzeichen bringt Licht ins Dunkel, klärt Sie über die wichtigsten Merkmale der Ofenampel auf und sagt Ihnen auch, was das alles für Sie als Besitzer eines Ofens bedeutet.
Was ist die Ofenampel?
Bei der neuen Ofenampel handelt es sich um ein Label zum Emissionsverhalten von Einzelraumfeuerstätten. Dieses Etikett stuft einen Kachel- oder Kaminofen nach den vom ihm verursachten Emissionen ein und zeigt den Besitzern von Öfen besonders anschaulich, wie groß die Auswirkungen auf die Umwelt sind. Der HKI-Industrieverband Haus-, Heiz- und Küchentechnik e. V. hat dieses neuartige System nicht allein entwickelt. Da auch der Bundesverband des Schornsteinfegerhandwerks ZIV beteiligt gewesen ist, übernehmen die Schornsteinfeger die Einstufung. Mit ihr geben Schornsteinfeger den Verbrauchern eine Hilfestellung an die Hand, damit jene die Emissionseinstufung ihres Gerätes entsprechend deuten und als Folge dessen gegebenenfalls auch handeln können.
Das sagt die Ampel für den Ofen aus
Die Ofenampel verrät eindeutig, ob zum Beispiel ein Kachelofen oder Pelletofen tatsächlich emissionsarm ist. Um dies so anschaulich und leicht verständlich wie möglich zu gestalten, haben sich die Verantwortlichen für eine 9-stufige Darstellung entschieden. Jene reicht wie die gängige Verkehrsampel von Rot über Gelb bis Grün, hat aber jeweils noch farbliche Abstufungen integriert. Ein Kaminofen, der mit der grünen Ampel eingestuft wird, erfüllt die Anforderungen der Bundes-Immissionsschutzverordnungen (BImSchV) Stufe 1 oder 2. Emissionsarm betreibbar oder gar sehr emissionsarm betreibbar lauten die dazugehörigen Erklärungen. Zwischenstufen von Gelb bis zur ersten Rot-Abstufung erlauben die Nutzung der Geräte bis zu einem bestimmten Datum.
So ist ein bis 1984 gebauter Ofen bis 31.12.2017 außer Betrieb zu nehmen oder nachzurüsten. Diese Stufe ist pink und lässt Besitzern derartiger Geräte noch etwas Zeit zu reagieren. Ein Ofen, der bis 1950 gebaut worden ist, gehört der letzten, dunkelroten Kategorie an. Diese Geräte dürfen weiterhin betrieben werden, auf Grund der hohen Emissionen allerdings nur gelegentlich. Die Ofenampel kennzeichnet demnach alle Geräte eindeutig: von sehr umweltfreundlich bis hin zum Verbot, falls nicht nachgerüstet wird.
Was müssen Sie beachten?
Erhält beispielsweise Ihr Schwedenofen oder Pelletofen die Ofenampel, dann sollte Ihnen stets bewusst sein, dass jene lediglich den technischen Stand des Gerätes widerspiegelt. Verleiht der Schornsteinfeger Ihrem Kaminofen die grüne Ofenampel, dann erfüllt der Ofen rein theoretisch die Bundes-Immissionsschutzverordnungen (BImSchV) Stufe 1 oder 2. Ob diese niedrigen Emissionen am Ende des Tages dann auch wirklich ausgestoßen werden – oder nicht doch viel mehr –, hängt von weiteren Faktoren ab.
So spielen unter anderem die Brennstoffe eine Rolle. Ist ein Ofen für Holz ausgelegt, wird er aber mit anderen Brennstoffen betrieben, dann hat dies negative Auswirkungen auf die Emissionen. Und auch das Betriebsverhalten darf nicht unterschätzt werden. Wer zu viel und zu oft heizt, bis der Schornstein ununterbrochen qualmt, kann der Umwelt schaden. Denn auch wenn der Ofen emissionsarm ist, bedeutet dies nicht, dass gar keine Emissionen verursacht werden. Erhält Ihr Ofen also eine grüne Ampel, dann ist dies kein Freibrief für Sie, dass Sie das Gerät nach Belieben befüllen und nutzen können. Verbraucher müssen sich dennoch an einer umweltschonenden Bedienung orientieren. Die Ofenampel stellt demnach keine Garantie für die verliehene Stufe dar, sondern zeigt lediglich an, was bei optimaler Nutzung möglich ist.
Die Folgen für Ofenbesitzer
Die Einführung der Ofenampel hat für Verbraucher natürlich Folgen. Ofenbesitzer verstehen zunächst einmal die Einstufung des Schornsteinfegers erheblich besser als vorher. Da ein bekanntes System – die Ampel aus dem Straßenverkehr in den Farben Rot, Gelb und Grün – auf das Heizen übertragen wird, wissen Nutzer schon auf den ersten Blick auf das Grün, Gelb oder Rot, wie Ihr Ofen zu bewerten ist. Viele Menschen haben bis jetzt nämlich ziemlich leicht den Überblick verloren, wenn es darum ging, die zahlreichen Regelungen zur Ofen-Erneuerung zu verstehen.
Weit über das bloße Verständnis hinaus geht die nächste unmittelbare Auswirkung, die die Ofenampel auf Besitzer von Kaminofen, Pelletofen und Co. hat. Solange der Ofen mit grüner Ofenampel eingestuft wird, ist alles in Ordnung. Verbraucher müssen nichts tun und können Ihren Schwedenofen unverändert betreiben. Fällt die Bewertung allerdings schlechter aus, müssen Ofenbesitzer auf jeden Fall tätig werden. Entweder sie rüsten das bestehende Gerät nach, so dass es die Anforderungen der Bundes-Immissionsschutzverordnungen (BImSchV) Stufe 1 oder 2 erfüllt – oder sie lassen es austauschen. In letzterem Fall bleibt aber je nach Baujahr noch ausreichend Zeit. Nachrüsten oder der komplette Austausch lauten die Alternativen, die Ihnen als Ofenbesitzer mit maximal gelber Ampel zur Auswahl stehen.
Die Ofenampel – das soll sie bewirken
HKI und ZIV haben die Ofenampel mit einer klaren Intention entwickelt. Verbraucher sollen zum Schutz der Umwelt verstärkt auf moderne und emissionsarme Geräte setzen. Die alten, umweltschädigenden Öfen werden dabei nach und nach außer Betrieb genommen. Die Schornsteinfeger versuchen dabei mit einer kompetenten Beratung unterstützend zu wirken. Dass dies dringend nötig ist, beweist der aktuelle Bestand an Geräten in Deutschland. Weniger als 25 % erfüllen momentan die Anforderungen der Bundes-Immissionsschutzverordnungen (BImSchV) Stufe 1 oder 2. Dies bedeutet, dass zurzeit 75 % der Öfen im besten Fall mit der gelben Ampel eingestuft werden würden.
Das Nachrüsten oder die Anschaffung eines umweltfreundlichen Gerätes wäre unausweichlich. Derartige Öfen wie einen Schwedenofen oder Pelletofen von hochwertigen und zuverlässigen Herstellern erhalten Sie natürlich im Schornsteinmarkt®. Braunkohlebriketts, Holzpellets oder auch Holz lassen sich so emissionsarm in Einzelfeuerstätten verbrennen.
Fazit über die Ofenampel
Die Ofenampel soll als neues Etikett dabei helfen, die von Kaminofen, Pelletofen und Co. durch den Schornstein ausgestoßenen Emissionen zu verringern. Im Stile einer klassischen Ampel in den Farben Rot, Gelb und Grün sowie in 9 Stufen gehalten und vom Schornsteinfeger verliehen, zeigt sie Verbrauchern auf einfache Weise den technischen Stand ihres Gerätes an. Je nach Emissionseinstufung sollte der Ofen bis zu einem bestimmten Datum nachgerüstet oder komplett außer Betrieb gesetzt werden, falls er nicht mit der grünen Ampel ausgezeichnet wird. An einem neuen Schwedenofen oder Kachelofen, der die Abgas-Regelungen der Bundes-Immissionsschutzverordnungen (BImSchV) Stufe 1 oder 2 erfüllt, führt dann kein Weg mehr vorbei.