Nie mehr Gewichtsprobleme – zumindest was den Schornsteinbau betrifft. Der Leichtbauschornstein ist eine vielseitige und platzsparende Alternative zu klassischen Schornsteinsystemen. Das für alle Regelfeuerstätten zugelassene Schachtsystem eignet sich dabei für Neubauten von Schornsteinen. Dank des geringen Gewichts und der flexiblen Systembauweise ergeben sich in der Planung und im Bau viele Vorteile und Gestaltungsmöglichkeiten.
Top in Gewicht und Platzverbrauch – einfach in der Montage
Wie der Name bereits erahnen lässt, besitzt der Leichtbaukamin ein deutlich geringeres Eigengewicht als gewöhnliche Schornsteinsysteme aus Ton. Der Systemschornstein nach DIN 18160 besteht aus gewichtsarmen Calcium-Silikat und kann individuell aus mehreren Bauteilen zusammengestellt werden. Je laufendem Meter bringt es der flexible Kamin auf lediglich 30 – 40 kg. Während bei klassischen Kaminen ein nachträglicher Einbau oft mit hohem Aufwand und Problemen mit der Statik verbunden ist, bietet ein Leichtbauschornstein eine einfachere und vor allem auch platzsparendere Alternative. Denn mit einer Größe von max. 30×30 cm verbraucht das Leichtbauschachtsystem deutlich weniger Platz als Tonsysteme, die meist erst ab einer Größe von 35×35 cm umsetzbar sind. Durch die nur drei Zentimeter starke Wärmedämmung und die vier Zentimeter dicke Außenschale ergeben sich für den Bauherrn flexible Gestaltungsmöglichkeiten. Das putz-, streich- und tapezierfähige Material ermöglicht eine individuelle Gestaltung der Oberfläche.
Zudem ist dieser Schornstein für alle Regelfeuerstätten zugelassen. Das heißt, dass sowohl mit allen Festbrennstoffen, als auch mit Öl und Gas befeuert werden kann. Die Materialkomponenten von einem Leichtbauschornstein entsprechen allesamt der Baustoffklasse A1 und sind somit nicht brennbar. Dadurch erfüllt das Schachtsystem alle Anforderungen an den heutigen Wärme- und Brandschutz. Auch die Wärmeverluste fallen bei einem Leichtbauschornstein gering aus. Ein weiterer ganz entscheidender Vorteil von Leichtbaukaminen ist die einfache und unkomplizierte Montage. Im Gegensatz zu gewöhnlichen Schornsteinen müssen die Bauteile des Leichtbaukamins nur verklebt und nicht gemauert werden. Genau hier liegt allerdings auch ein Nachteil dieses Schachtsystems. Da bei der Trockenbauweise nicht derselbe Halt wie bei einer Mauerung gewährleistet werden kann, dürfen Leichtbauschornsteine nur bis zu 1,5 Metern über das Dach hinaus ragen. Außerdem eignen sich Leichtbaukamine nicht für eine Verwendung im Außenbereich, da das Material nicht witterungsbeständig ist.
Rasante Entwicklung seit der Jahrtausendwende
Der Leichtbauschornstein erfreut sich heutzutage großer Beliebtheit. Nicht nur in Neubauten, sondern auch bei Sanierungen und Umbauten von denkmalgeschützten Häusern kommt die platzsparende Lösung mit geringem Gewicht häufig zum Einsatz. Die Geschichte des Leichtbaukamins geht dabei noch nicht allzu weit zurück. Erst um die Jahrtausendwende begann die Entwicklung des gewichtsarmen Schornsteinsystems. Die wichtigsten Hersteller von Leichtbaukaminen sind heute eka, Raab, Schräder und Jeremias. Deren Produktserien eka L90 compact, LB Multischacht, Future Therm und Furado finden in allen Gebäudetypen Verwendung. Das System kann als ein- oder zweizügiger Schacht für Abgasleitung, Zuluftleitung oder Installationsschacht für alle Versorgungsleitungen geschossübergreifend errichtet werden. Seit der Novellierung im Jahr 2004 ist für den Betrieb des Kamins lediglich noch eine CE-Zertifizierung nötig. Die optionale Zulassung des Schornsteins erfolgt durch den TÜV.
Fazit
Geringer Platzverbrauch, niedriges Gewicht und sicherer Betrieb – Leichtbaukamine decken das Anforderungsprofil heutiger Bauherren optimal ab. Auch für Sanierungen ist das leicht und schnell zu montierende Schachtsystem bestens geeignet. Bauplanern ermöglicht der vielfältige Leichtbauschornstein ein flexibles Gestalten. Denn durch die platzsparenden und statisch unkomplizierten Eigenschaften sind Kachelöfen und offene Kamine an nahezu jedem Ort im Haus denkbar. Dem kommt auch das praktische Baukasten-System des Schornsteins entgegen.