Kamine

Vorteile und Nachteile – Auf dem Vormarsch: Gaskamine

Flammen im Gaskamin

Der Gaskamin erfreut sich in den Wohnräumen der Deutschen immer größerer Beliebtheit. Nach Gründen hierfür muss nicht lange gesucht werden. Der Gaskamin weist zahlreiche Eigenschaften auf, die sich hervorragend mit dem heutigen Anforderungsprofil für Kamine decken. Die Befeuerung mit Gas ist sauber, vielseitig und einfach zu steuern. Auch auf das charakteristische Flammenbild von Holzfeuer muss bei einer Gasfeuerstätte nicht verzichtet werden.

Gaskamin – Sprunghafte Entwicklung auf dem deutschen Markt

Es ist fast schon ein wenig verwunderlich, dass der deutsche Markt für Gaskamine erst in den letzten Jahren so stark an Bedeutung gewonnen hat. Während unsere Nachbarn aus England und den Niederlanden bereits seit Jahrzehnten auf Kaminöfen mit Gasbetrieb schwören, setzte sich der Trend hierzulande zunächst nur mäßig durch. Vor ein paar Jahren schwappte die Begeisterung für Gaskamine dann auch nach Deutschland über. Seither verzeichnet die Branche rasante Wachstumsraten von bis zu über 100 Prozent im Bereich der Gaskamine. Neben Einfamilienhäusern stellen Gaskamine vor allem auch in Hotels und Geschäftsgebäuden mehr und mehr eine komfortable Alternative zum klassischen Holzscheitbetrieb dar. Eine Entwicklung, die so von den deutschen Herstellern wohl nicht erwartet wurde. Die größten Nutznießer des Booms für Gasfeuerstätten sind derzeit noch die niederländischen Hersteller. Dru und Faber sind die wohl bekanntesten Vertreiber von Gasgeräten. Deutsche Anbieter haben den Trend zunächst ordentlich verschlafen und stießen erst nach und nach in den Markt. Heute finden sich aber auch auf deutschen Herstellerseiten wie Brunner Gaskamine für das heimische Kaminerlebnis.

Traum-Ambiente auf Knopfdruck

Doch warum genau bevorzugen immer mehr Deutsche den Kaminofen mit Gasbetrieb gegenüber der klassischen Holzbefeuerung? Die Antwort: Betreiber von Gaskaminen müssen auf kaum etwas verzichten, was sie am Holzkamin schätzen und gewinnen gleichzeitig eine Menge an Komfort und Gestaltungsspielraum hinzu. Während für den Erhalt des Feuers in Holzkaminen stetig Holz nachgelegt werden muss, ist die Zufuhr von Brennstoff beim Gaskamin nur Sache eines einfachen Knopfdrucks. So fällt weder Schmutz beim Nachschüren, noch beim Entsorgen der Asche an. Zudem kann der komplette Brennvorgang bequem via Handy oder Smartphone gesteuert werden. Ein komfortabler Umstand, der vor allem von Hotels und Betreibern von Bürokomplexen geschätzt wird. Auch hinsichtlich des Designs sind beim Gaskamin keine Grenzen gesetzt. Die Gestaltungsvarianten von Gasgeräten sind vielfältig und gerade auch deshalb bei qualitätsbewussten Architekten sehr beliebt. Auch im Außenbereich birgt der Gasbetrieb optische Alternativen zum unschönen Heizpilz.

Romantische Kaminfeuer-Optik auch ohne Holz

Wer nun denkt, dass er beim Gaskamin an romantischer Holzfeuer-Optik einbüßt, der irrt. Ein großes Anliegen der Entwickler ist es gerade das Flammenbild möglichst realitätsgetreu aufrechtzuerhalten. Das Ergebnis der Entwicklungsarbeit kann sich sehen lassen. Lang gezogene gelbe Flammen werden über eine präzise dosierte Zuluftregelung erzeugt und sorgen in einem Feuerraum mit Holzscheit-Imitaten für traumhaftes Kaminambiente, das kaum vom Original zu unterscheiden ist. Wer keinen Wert auf Holzscheit-Optik legt, stößt beim Gaskamin auch auf ausgefallenere Designs. Eine optisch reduziertere Gestaltungsvariante bietet beispielsweise ein Untergrund aus schwarzen oder weißen Kieselsteinen, zwischen denen die Flammen empor steigen und langsam vor sich hin tanzen.

Hoher Wirkungsgrad, geringe Betriebskosten, umweltschonender Betrieb

Auch hinsichtlich des Wirkungsgrads stehen Gaskamine ihrem Pendant mit Holzbefeuerung in nichts nach. Die bei Holzkaminen üblichen 75 Prozent, werden auch hier ohne Weiteres erreicht. Zudem ist auch der Kostenaufwand für den Heizbetrieb nur unwesentlich höher als bei Holzfeuerstätten. Vier Stunden Vollgas-Betrieb kosten den Betreiber eines Gasgerätes um die zwei Euro. Zwar liegt der Preis für die gleiche Zeit bei Holzkaminen nur bei rund 1,65 Euro, jedoch sind hier etwaige Ausgaben für Anschaffung, Lieferung und Holzhacken noch nicht mit eingerechnet. Ein weiterer Pluspunkt für die Wärmespender mit Gasbetrieb sind die deutlich geringeren Abgase. Die Partikelemissionen sind laut amtlichen Messungen um das 3.400-fache geringer als bei Holzöfen.

Weniger Auflagen, mehr Einsatzmöglichkeiten

Wer gerne ein offenes Feuererlebnis in den eigenen vier Wänden genießen möchte, es aber aufgrund von Verboten oder Auflagen nicht realisieren darf, für den kann der Gaskamin eine echte Alternative sein. Denn Kaminöfen mit Gasbetrieb sind von Verbrennungsverboten für feste Brennstoffe nicht betroffen. Auch die vom BlmSchV unter Paragraf 19 verschärften Vorgaben an die Abgasanlage betreffen Gasgeräte nicht. Allgemein bieten sich Gaskamine besonders für moderne Immobilien mit kontrollierter Wohnraumbelüftung an. Ein raumluftunabhängiger Betrieb ist bei einem Gasgerät bis zu 50 Pascal garantiert und sogar bei gleichzeitigem Betrieb von Dunstabzugshauben ohne gesonderte Zulassung durch das DIBt erlaubt.

Sicherer Anschluss an das Erdgas oder den Propangas-Tank

Wer seinen Kaminofen gerne selber bauen möchte, wird beim Gaskamin unter Umständen enttäuscht werden. Deutlich technischer ist der Gaskamin im Gegensatz zu Holzscheitkaminen. Mit dem nötigen Know-How ist jedoch auch das für geübte Heimwerker zu bewerkstelligen. Spätestens beim Anschluss der Gasleitung werden die meisten dann dennoch an ihre Grenzen stoßen. Den Anschluss muss entweder ein Ofenbauer mit Gasschein oder ein Gasinstallateur übernehmen. Übrigens: Auch wer keinen Erdgas-Anschluss zu Hause hat, muss deshalb nicht auf einen Kaminofen mit Gasbetrieb verzichten. Teils werden auch Ausführungen angeboten, die mit Propangas funktionieren. Über einen Gastank am Haus kann der Gaskamin dann mit Brennstoff versorgt werden. Hinsichtlich der Qualität ergeben sich dadurch keinerlei Unterschiede – auch nicht beim Flammenbild.

Fazit

Wer auf das Knistern und den Geruch von brennenden Holzscheiten verzichten kann, der ist beim Gaskamin richtig aufgehoben. Deutlich weniger Schmutz, kinderleichte Steuerung und individuelle Gestaltungsvarianten sprechen für den Trendkamin mit Gasbefeuerung. Zudem kommen selbst Holzfeuer-Romantiker beim Gaskamin optisch auf ihre Kosten. Täuschend echte Keramik-Imitate und ein realistisches Flammenbild sorgen für traumhaftes Kaminambiente. Die emissionsarme Verbrennung und umfangreichen Einsatzmöglichkeiten runden die Vorzüge des Gaskamins ab.