Kamine

Ethanolkamine – besser als ihr Ruf

Ethanolkamin in modernem Wohnambiente

Ein gemütliches Kaminfeuer ist ein Traum vieler Hausbesitzer. Doch ist die Anschaffung eines Holzofens sowohl mit finanziellem und häufig auch mit handwerklichem Aufwand verbunden. Darüber hinaus muss Holz gelagert und nachgelegt sowie der Ofen regelmäßig gereinigt werden. Eine kostengünstigere, zeitsparendere und handlichere Alternative fürs heimische Feuer sollen Ethanolkamine bieten. Doch was können Verbraucher von diesen Feuerstellen erwarten?

 

Ethanolkamine erleben in den letzten zwei Jahren wieder eine größere Nachfrage. Das war nicht immer so. Denn durch die Flutung des Marktes mit günstigen Ethanol-Feuerstellen vor wenigen Jahren gab es erhebliche Qualitäts- und Sicherheitsmängel bei den im Handel erhältlichen Kaminen. Die Folge waren schwere Unfälle und Brände. Danach ebbte der Boom auf die „Kamine ohne Schornstein“, wie Sie oft auch genannt werden, nahezu abrupt ab. Doch mittlerweile gibt es einige Hersteller, welche die Idee des mit Ethanol betriebenen Heimfeuers wieder aufleben und die Nachfrage ansteigen lassen. Grund genug, um zu fragen, was Ethanolkamine inzwischen bieten können und worauf Käufer achten müssen, wenn sie sich ein solches Heizgerät zulegen.

Funktionsweise und Besonderheiten

Ethanol-Feuerstellen gibt es in vielen verschiedenen Ausführungen für die Wandmontage, als Standgeräte oder auch als kleinere Tischgeräte. Alle diese Kamine verfügen über einen oder mehrere Brenner in dem das Bio Ethanol verbrannt wird. Ein Schornstein für das Abführen der Verbrennungsluft wird in der Regel nicht benötigt.

 

Die im Handel erhältlichen Ethanolkamine verwenden unterschiedliche Brennertypen. Neben Brennern mit Füllstoffen wie z.B. Keramik gibt es andere ohne Füllelemente. Darüber hinaus verfügen manche Brenner über einen stets geöffneten Brennschlitz, während andere einen Brennschlitz mit einem Regler zum Vergrößern, Verkleinern oder Löschen der Flamme verwenden.

 

Das Ethanol befindet sich bei kleineren Kaminen in einer doppelwandigen Edelstahldose oder einem Brenntopf. Größere Geräte bieten Brennkammern oder Brenngefäße mit Sicherheitseinsätzen. Bei letzteren wird das Bio-Ethanol nicht direkt in die Gefäße gefüllt, sondern vorher von Füllmaterial aufgesaugt.

 

High- End Geräte verwenden ein Verdampfer. Dieser erhitzt das Ethanol auf ca. 80 °C. Der entstehende Dampf wird dann entzündet. Der Vorteil dieser Methode ist, dass weniger Geruch entsteht und die Flamme heller und leuchtender brennt.

Der Brennstoff

Für heutige Ethanolkamine wird vorwiegend Bio-Ethanol verwendet. Dabei handelt es sich um 96- 98-prozentiges Ethanol, das aus Rüben oder Getreide erzeugt wird. Damit der Alkohol nicht verdünnt getrunken werden kann, wird er vergällt. Aus diesem Grund unterliegt Bio-Ethanol auch nicht der Alkoholsteuer.

 

Beim Lagern von Bio-Ethanol gibt es jedoch Beschränkungen. Die „Technischen Regeln für brennbare Flüssigkeiten“ im Bundesarbeitsblatt sehen vor, dass aus Sicherheitsgründen im Keller nicht mehr als 20 Liter Ethanol und in Wohnräumen maximal 5 Liter Ethanol gelagert werden dürfen.

Worauf beim Betrieb zu achten ist

Bevor ein Ethanolkamin in Betrieb genommen wird, sollten Anwender zunächst dafür sorgen, dass das Gerät sicher steht bzw. fest auf einer nicht brennbaren Fläche montiert ist. Zugleich sollte auf ausreichende Abstände zu brennbaren Teilen (Möbeln, Vorhängen) geachtet werden. Der Aufstellort sollte zudem über mindestens ein Fenster nach draußen verfügen.

 

Für das Anzünden der Feuerstelle ist es empfehlenswert, nur die vom Hersteller mitgelieferte Anzündhilfe zu verwenden. Wichtig ist auch, dass sich kein Ethanol außerhalb der Brennkammer befindet.

 

Das Nachfüllen mit Bio-Ethanol sollte erst erfolgen, wenn der Kamin sich abgekühlt hat. Beim Auffüllen sollte der Tank bei Standgeräten nicht mehr als drei Liter Bio-Ethanol enthalten, bei Tischgeräten maximal einen halben Liter.

 

Wie bei allen offenen Feuerstellen gilt auch bei Ethanolkaminen, dass er nicht unbeaufsichtigt betrieben werden sollte.

Warum Lüften wichtig ist

Sobald Feststoffe verbrannt werden, verwandeln sich diese in gasförmige Stoffe. Dies passiert auch bei der Verbrennung von Bio-Ethanol. Dabei entsteht überwiegend Wasserdampf und in kleineren Maßen Kohlendioxid. Darüber hinaus können vor allem bei der Verwendung von Ethanol in minderwertiger Qualität weitere Gase in kleinen Mengen entweichen wie Kohlenmonoxid oder Stickstoffoxid. Deshalb ist es wichtig, dass während des Betriebs einer Ethanol-Feuerstätte regelmäßig gelüftet wird. Denn ein Ethanolkamin gibt die Verbrennungsluft direkt an den umgebenden Raum ab. Nur durch das Lüften können die Gase sicher entweichen und sich nicht in höherer, gefährlicher Konzentration im Aufstellraum sammeln.

 

Wie oft gelüftet werden muss, hängt von der Größe des Kaminfeuers, von der Zahl der im Raum anwesenden Personen und der Größe des Raumes selbst ab.

Worauf kann der Kunde beim Kauf achten?

Wer sich einen Ethanolkamin zulegen möchte, sollte unbedingt darauf achten, dass das Gerät nach DIN 4734-1 zugelassen ist. Diese Norm bezieht sich auf Feuerstätten für flüssige Brennstoffe. In ihr werden u.a. der Brennstoffdurchsatz oder auch die Brandsicherheit geregelt. Darüber hinaus werden im Rahmen der Norm auch die Standsicherheit sowie die Brennstoffbehälter geprüft.

 

Selbstverständlich sollte dem Ethanolkamin beim Kauf eine Bedienungsanleitung beiliegen.

Nur eingeschränkt als Heizgerät geeignet

Wo ein Feuer ist, da entsteht Wärme. Doch wer der Auffassung ist, mit einem Ethanolkamin die Heizung zu ersetzen, liegt falsch. Auch wenn große Wand-Geräte schon eine Leistung von 3 kW erzielen können und sich die Raumluft spürbar erwärmen kann, ist die Wärmeleistung nicht mit der eines Holzofens vergleichbar. Auch für kleine Räume sind Ethanolkamine eher nicht angebracht. Soll in Wohnräumen eine gemütliche Kaminstimmung mit einem gleichmäßigen Flammenbild entstehen, sind Bio-Ethanolkamine gut geeignet, vorausgesetzt der Kunde entscheidet sich für ein TÜV-geprüftes Qualitätsprodukt und hält sich an die Sicherheitshinweise zum Betrieb der Feuerstätte.

 

Weitere sinnvolle Verwendungsmöglichkeiten wären im Objektbereich in Restaurants, in Saunalandschafen oder in Hotels, um ein schönes Ambiente zu schaffen.

 

Folgende Marken sind zu empfehlen:
Planika, Spartherm, Camina, beefire und Rubyfire. Alle diese Produkte zeichnet aus, dass sie TÜV-geprüft sind und jeweils eine hohe Material- und Verarbeitungsqualität aufweisen. Sie sind im Fachhandel erhältlich.

 

Das Flammenspiel eines Ethanolkamins: